Sprachsensiblen (Fach-)Unterricht gestalten – Grundlagen der (ganzheitlichen) Sprachförderung
Sprache als Medium der Wissensvermittlung
Ganz gleich, ob Deutsch, Erdkunde, Mathematik oder Physik – Wissen wird im Rahmen der Bildungsinstitution Schule in allen Fächern sprachlich vermittelt. Sprachliche Kompetenzen sind somit für alle Schülerinnen und Schüler (SuS) ein Schlüssel zum Bildungserfolg.
(Ganzheitliche) Sprachbildung und -förderung ist eine gemeinsame Aufgabe aller Lehrkräfte, die vor diversen komplexen Herausforderungen stehen: Einerseits sollen sie Seiteneinsteiger in den Regelunterricht integrieren, andererseits müssen sie den Lehrstoff – die fachlichen Inhalte – vermitteln. Dabei dürfen sie auch die anderen SuS nicht aus den Augen verlieren, denn auch SuS mit Deutsch als Muttersprache (DaM-SuS) und SuS, die sich vor dem Deutschen eine andere Sprache angeeignet haben (DaZ-SuS), sind Teil der zu beschulenden Schülerschaft. Diese heterogene Schülerschaft hat einen gemeinsamen Nenner: Sie alle müssen sich fachliches Wissen sprachlich erschließen.
Doch wie sollen Lehrkräfte mit dieser Heterogenität umgehen? Welche didaktisch sinnvollen Methoden kann beispielsweise eine Physik-Lehrkraft in ihrem Unterricht einsetzen, um alle SuS in der Vermittlung fachlicher Inhalte sprachlich zu fördern?
Sprachförderung leicht gemacht
Im Rahmen dieser Weiterbildung lernen Sie das Fundament zur Gestaltung sprachsensiblen (Fach-)Unterrichts kennen. Ganzheitliche Sprachförderung und -bildung bedarf insbesondere vier wesentlicher Komponenten, die i. d. R. unter dem Konzept des Scaffolding (Engl. für ‚Gerüstbau‘) zusammengefasst werden: (i) Bedarfsanalyse, (ii) Lernstandsanalyse bzw. -erfassung, (iii) Unterrichtsplanung und -vorbereitung sowie (iv) Unterrichtsinteraktion. Sie lernen also, wie Sie die sprachlichen Anforderungen ihrer Unterrichtsmaterialien und -medien sowie den Sprachstand ihrer SuS (diagnostisch) ermitteln können, um auf dieser Basis Ihren (Fach-)Unterricht zu planen und umzusetzen. Zudem lernen Sie bestimmte didaktische Prinzipien der sprachsensiblen Unterrichtsinteraktion kennen, die die Kommunikation im Klassenzimmer – einen ganz wesentlichen Bestandteil der schulischen Wissensvermittlung – fokussieren und das Scaffolding-Konzept komplettieren.
Dieses Weiterbildungsangebot ist ein Bestandteil des UA-Ruhr-Weiterbildungsstudiums (Zertifikat) des von der Stiftung Mercator geförderten Projekts „Von der Sprachförderung zur Integration zugewanderter Kinder, Jugendlicher und junger Erwachsener: Berufsbegleitendes Weiterbildungsangebot der Universitätsallianz Ruhr“.
Sie erhalten wissenschaftlich gesicherte und theoretisch fundierte Werkzeuge zur Gestaltung sprachsensiblen (Fach-) Unterrichts. Das Hauptaugenmerk liegt auf der Anwendung bzw. Erprobung dieser Werkzeuge in Ihrem eigenen Unterrichtskontext. Sie bekommen also keinen theoretischen (Gesamt-)Abriss, sondern lernen konkret, Scaffolding auf Ihre Unterrichtspraxis anzuwenden. Gemeinsam werden Ihre Praxisprojekte analysiert, reflektiert, diskutiert und evaluiert, sodass Sie bereits in der Weiterbildung einen Optimierungszyklus durchlaufen.
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