07.09.2024

Einfach erklärt: Was ist Lean Six Sigma

Was ist Lean Six Sigma?

Lean Six Sigma ist eine Kombination aus zwei bewährten Methoden zur Prozessverbesserung: Lean Management und Six Sigma. Beide Ansätze verfolgen das Ziel, die Effizienz von Geschäftsprozessen zu steigern, Fehler zu reduzieren und damit Kosten zu senken.

  1. Lean Management: Der Lean-Ansatz konzentriert sich darauf, Verschwendung in Prozessen zu identifizieren und zu eliminieren. Verschwendung kann in vielen Formen auftreten, wie zum Beispiel unnötige Wartezeiten, überflüssige Bewegungen oder übermäßige Bestände. Lean zielt darauf ab, Prozesse schlanker und effizienter zu gestalten, indem nur diejenigen Aktivitäten beibehalten werden, die echten Mehrwert für den Kunden schaffen.
  2. Six Sigma: Six Sigma fokussiert sich auf die Fehlerreduktion in Prozessen. Mit Hilfe statistischer Methoden werden Schwankungen und Fehlerquellen identifiziert und systematisch beseitigt. Ziel von Six Sigma ist es, eine möglichst fehlerfreie Prozesslandschaft zu schaffen – konkret bedeutet dies, maximal 3,4 Fehler pro eine Million Möglichkeiten zuzulassen.

Durch die Kombination beider Ansätze bietet Lean Six Sigma Unternehmen eine umfassende Methodik, die sowohl auf Effizienz als auch auf Qualität abzielt. Es eignet sich für jede Art von Unternehmen und Branche, unabhängig von deren Größe. Die Vorteile sind klar:

  • Kostenreduzierung durch effizientere Prozesse,
  • höhere Kundenzufriedenheit durch verbesserte Qualität,
  • und schnellere Durchlaufzeiten durch optimierte Abläufe.

Lean Six Sigma ist somit ein leistungsstarkes Werkzeug, um sowohl kurzfristige Verbesserungen als auch langfristige Wettbewerbsvorteile zu erzielen.

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Für wen ist Lean Six Sigma geeignet und welcher Mehrwert liegt in Lean Six Sigma?

Lean Six Sigma hat sich als eine der effektivsten Methoden zur Prozessoptimierung etabliert, die Unternehmen dabei hilft, ihre Effizienz zu steigern und gleichzeitig die Qualität ihrer Produkte und Dienstleistungen zu verbessern. Eine zentrale Frage, die sich viele Führungskräfte und Entscheidungsträger stellen, lautet: Für wen ist Lean Six Sigma geeignet und welcher Mehrwert geht damit einher?

Lean Six Sigma ist nicht nur für große Unternehmen oder bestimmte Branchen reserviert. Tatsächlich eignet sich diese Methodik für Unternehmen jeder Größe und aus nahezu jedem Sektor – von produzierenden Unternehmen über Dienstleister bis hin zu Non-Profit-Organisationen. Der Schlüssel liegt in der Flexibilität und Anpassungsfähigkeit der Methode, die es Unternehmen ermöglicht, maßgeschneiderte Lösungen zu entwickeln, die ihren spezifischen Herausforderungen gerecht werden.

Der Mehrwert von Lean Six Sigma ist vielfältig. Unternehmen, die diese Methode implementieren, profitieren von einer signifikanten Reduktion von Verschwendung und Fehlern, was zu einer höheren Kosteneffizienz führt. Darüber hinaus fördert Lean Six Sigma eine Kultur der kontinuierlichen Verbesserung, in der Mitarbeiter aktiv nach Optimierungspotenzial suchen und innovative Ideen einbringen können. Die Ergebnisse sind nicht nur messbar in Form von Einsparungen, sondern auch in der gesteigerten Kundenzufriedenheit und einem verbesserten Unternehmensimage.

In den folgenden Abschnitten werden wir untersuchen, wie Lean Six Sigma in verschiedenen Branchen eingesetzt werden kann und welche konkreten Vorteile Unternehmen daraus ziehen können. Egal, ob Sie ein kleines Unternehmen sind, das nach Effizienzsteigerungen sucht, oder ein großes Unternehmen, das seine Prozesse optimieren möchte – Lean Six Sigma bietet wertvolle Werkzeuge und Strategien, um Ihre Ziele zu erreichen.

 Ist Lean Six Sigma noch aktuell?

In einer Zeit, in der sich die Unternehmenslandschaft durch Technologien wie Künstliche Intelligenz, Automatisierung und digitale Transformation rasant verändert, stellt sich die Frage: Ist Lean Six Sigma noch zeitgemäß? Die Antwort lautet ganz klar: Ja. Lean Six Sigma ist nach wie vor hochaktuell und für Unternehmen in verschiedensten Branchen relevant. Hier sind einige Gründe, warum die Methode weiterhin eine entscheidende Rolle spielt:

  1. Anpassungsfähigkeit an moderne Technologien
    Lean Six Sigma ist nicht starr, sondern flexibel genug, um mit modernen Technologien und Trends kombiniert zu werden. Ob in der Produktion, der IT oder im Dienstleistungssektor – die Methode lässt sich leicht mit digitalen Tools zur Prozessüberwachung, Datenanalyse und Automatisierung verknüpfen. So können Unternehmen nicht nur Verschwendung und Fehler reduzieren, sondern auch die Effizienz durch Technologieeinsatz steigern.
  2. Fokus auf Kundenzufriedenheit und Qualität
    In Zeiten zunehmender Markttransparenz und steigender Kundenanforderungen bleibt die Qualität eines der wichtigsten Unterscheidungsmerkmale. Lean Six Sigma sorgt dafür, dass Unternehmen Produkte und Dienstleistungen in höchster Qualität anbieten, indem Prozesse optimiert und Schwankungen minimiert werden. Dies führt zu einer höheren Kundenzufriedenheit, die in der heutigen Wettbewerbslandschaft von entscheidender Bedeutung ist.
  3. Kosteneffizienz in wirtschaftlich herausfordernden Zeiten
    Die jüngsten globalen wirtschaftlichen Herausforderungen haben gezeigt, wie wichtig Kosteneffizienz und Ressourcenmanagement für Unternehmen sind. Lean Six Sigma hilft Unternehmen, ihre Prozesse schlank und effizient zu gestalten, was direkte Kostensenkungen zur Folge hat. In Zeiten von Inflation, steigenden Betriebskosten oder Lieferkettenproblemen ist dies ein unverzichtbares Werkzeug, um wettbewerbsfähig zu bleiben.
  4. Förderung einer Kultur der kontinuierlichen Verbesserung
    Einer der größten Vorteile von Lean Six Sigma ist die Schaffung einer Kultur der kontinuierlichen Verbesserung. Durch die systematische Anwendung von Verbesserungsmethoden wird nicht nur die Produktivität gesteigert, sondern es entsteht auch ein Umfeld, in dem Mitarbeiter regelmäßig nach Optimierungspotenzial suchen. Diese Philosophie ist auch in modernen, agilen Unternehmen unerlässlich.
  5. Kompatibilität mit anderen modernen Ansätzen
    Lean Six Sigma lässt sich problemlos mit anderen Methoden wie Agile, Lean Startup oder Design Thinking kombinieren. Gerade in Innovationsprozessen profitieren Unternehmen von der Struktur und Datenorientierung, die Lean Six Sigma bietet, während andere Ansätze für Flexibilität und Kreativität sorgen. So kann Lean Six Sigma auch in dynamischen und kreativen Bereichen wie Produktentwicklung oder Marketing erfolgreich eingesetzt werden.

Fazit: Lean Six Sigma ist alles andere als veraltet. Es bleibt eine praxisbewährte, vielseitige Methode, die sich nicht nur an moderne Unternehmensanforderungen anpasst, sondern durch ihre Flexibilität und Effizienzsteigerung ein wertvolles Werkzeug in der heutigen, sich schnell wandelnden Geschäftswelt ist. Unternehmen, die ihre Prozesse nachhaltig verbessern und gleichzeitig die neuesten Technologien nutzen möchten, finden in Lean Six Sigma einen relevanten und wirkungsvollen Ansatz.

Für wen lohnt sich Lean Six Sigma?

Lean Six Sigma ist eine bewährte Methode zur Optimierung von Geschäftsprozessen, die darauf abzielt, Verschwendung zu reduzieren und die Effizienz zu steigern. Doch eine zentrale Frage bleibt: Für wen lohnt sich Lean Six Sigma wirklich?

Obwohl Lean Six Sigma häufig in großen Unternehmen und Konzernen eingesetzt wird, ist es auch für kleine und mittelständische Unternehmen (KMUs) äußerst wertvoll. Tatsächlich können KMUs durch Lean Six Sigma signifikante Verbesserungen in ihren Abläufen erzielen – sei es durch die Optimierung von Produktionsprozessen, die Reduktion von Lagerkosten oder die Verbesserung der Kundenzufriedenheit.

Der Mehrwert von Lean Six Sigma liegt in seiner Flexibilität und Anwendbarkeit in jeder Branche und Unternehmensgröße. Durch die Kombination von Lean-Prinzipien (Verschwendungsreduktion) und Six Sigma (Fehlerreduktion) können Unternehmen sowohl Zeit als auch Kosten sparen, während sie die Qualität ihrer Produkte oder Dienstleistungen verbessern. Die Methode ist besonders für Unternehmen geeignet, die:

  • ihre Kostenstrukturen optimieren wollen,
  • Prozesse standardisieren und Engpässe beseitigen möchten,
  • und ihre Wettbewerbsfähigkeit langfristig sichern wollen.

In den folgenden Projektbeispielen aus verschiedenen Branchen wird veranschaulicht, wie KMUs durch Lean Six Sigma konkrete Verbesserungen in Euro erzielen können. Sie zeigen, dass sich diese Methodik nicht nur für große Organisationen, sondern auch für kleinere Unternehmen lohnt, die effizienter arbeiten und ihre Rentabilität steigern möchten.

Lean Six Sigma Projekte und Anwendungsbeispiele

Hier sind 10 Lean Six Sigma Projekte aus verschiedenen Branchen mit ihrem jeweiligen Ansatz, dem erzielten Mehrwert und einer Beispielsrechnung zur Veranschaulichung des Verbesserungsvolumens in Euro:

  1. Pharmaindustrie: Reduzierung der Produktionsfehler bei Medikamenten
  • Ansatz: Lean Six Sigma wurde eingesetzt, um den Ursachen für Produktionsfehler auf den Grund zu gehen und unnötige Schritte im Herstellungsprozess zu eliminieren.
  • Mehrwert: 20% weniger Produktionsfehler, was zu weniger Nacharbeit und Ausschuss führte.
  • Beispielsrechnung: Vorherige Kosten durch Produktionsfehler: 500.000 € pro Jahr. Reduktion um 20% → 500.000 € × 20% = 100.000 € Einsparungen pro Jahr.
  1. Automobilindustrie: Reduzierung der Durchlaufzeit in der Montage
  • Ansatz: Lean Six Sigma identifizierte Engpässe in der Montagelinie und optimierte die Abfolge der Arbeitsprozesse.
  • Mehrwert: 25% schnellere Durchlaufzeit, was die Produktionskapazität erhöhte und die Lagerhaltungskosten reduzierte.
  • Beispielsrechnung: Vorherige Lagerhaltungskosten: 800.000 € pro Jahr. Reduktion um 25% → 800.000 € × 25% = 200.000 € Einsparungen.
  1. Bankensektor: Verkürzung der Bearbeitungszeit für Kreditanträge
  • Ansatz: Durch Lean Six Sigma wurden ineffiziente Schritte im Kreditantragsprozess identifiziert und automatisiert.
  • Mehrwert: 30% schnellere Bearbeitungszeit, was zu einer höheren Kundenzufriedenheit und mehr bewilligten Anträgen führte.
  • Beispielsrechnung: Zusätzlicher Umsatz durch mehr bewilligte Kredite: 2 Millionen €. Erhöhung der Kapazität um 10% → 2 Millionen € × 10% = 200.000 € Mehrwert pro Jahr.
  1. Logistik: Optimierung der Lieferkettenprozesse
  • Ansatz: Lean Six Sigma half, redundante Schritte in der Lieferkette zu eliminieren und Engpässe in der Lieferabwicklung zu identifizieren.
  • Mehrwert: 15% weniger Lieferverzögerungen und 10% niedrigere Transportkosten.
  • Beispielsrechnung: Vorherige Transportkosten: 1,5 Millionen €. Reduktion um 10% → 1,5 Millionen € × 10% = 150.000 € Einsparungen.
  1. Gesundheitswesen: Verbesserung der Patientenversorgung
  • Ansatz: Mit Lean Six Sigma wurden Wartezeiten und unnötige Prozesse im Krankenhaus reduziert, um die Patientenversorgung zu beschleunigen.
  • Mehrwert: 20% schnellere Patientenversorgung und 10% weniger Materialverschwendung.
  • Beispielsrechnung: Einsparungen durch weniger Materialverschwendung: 500.000 € pro Jahr. Reduktion um 10% → 500.000 € × 10% = 50.000 € Einsparungen.
  1. Lebensmittelindustrie: Steigerung der Produktionseffizienz
  • Ansatz: Lean Six Sigma wurde angewendet, um Engpässe in der Lebensmittelproduktion zu identifizieren und die Materialnutzung zu optimieren.
  • Mehrwert: 15% höhere Produktionsausbeute und 10% weniger Energieverbrauch.
  • Beispielsrechnung: Energieverbrauchskosten: 600.000 € pro Jahr. Reduktion um 10% → 600.000 € × 10% = 60.000 € Einsparungen.
  1. Telekommunikation: Verringerung von Kundenbeschwerden
  • Ansatz: Lean Six Sigma half dabei, Ursachen für häufige Kundenbeschwerden zu identifizieren und zu beheben, indem Prozesse im Kundenservice optimiert wurden.
  • Mehrwert: 25% weniger Beschwerden und höhere Kundenzufriedenheit.
  • Beispielsrechnung: Einsparungen durch reduzierte Servicekosten: 400.000 €. Reduktion um 25% → 400.000 € × 25% = 100.000 € Einsparungen.
  1. Bauindustrie: Optimierung der Projektplanung und -ausführung
  • Ansatz: Lean Six Sigma wurde verwendet, um die Planung und Ausführung von Bauprojekten zu verbessern, indem unnötige Schritte in der Lieferkette und dem Bauprozess eliminiert wurden.
  • Mehrwert: 20% schnellere Projektausführung und 10% niedrigere Gesamtkosten.
  • Beispielsrechnung: Gesamtkosten eines Projekts: 5 Millionen €. Reduktion um 10% → 5 Millionen € × 10% = 500.000 € Einsparungen.
  1. Einzelhandel: Optimierung der Bestandsverwaltung
  • Ansatz: Mit Lean Six Sigma wurde der Lagerbestand durch die Optimierung der Lieferkettenprozesse und der Nachschubplanung verbessert.
  • Mehrwert: 30% weniger Überbestände und geringere Lagerhaltungskosten.
  • Beispielsrechnung: Lagerhaltungskosten: 300.000 € pro Jahr. Reduktion um 30% → 300.000 € × 30% = 90.000 € Einsparungen.
  1. IT-Dienstleister: Optimierung der Ticketbearbeitung im Kundensupport
  • Ansatz: Lean Six Sigma half dabei, den Ticketbearbeitungsprozess zu optimieren, indem Flaschenhälse eliminiert und automatische Lösungen für häufige Probleme implementiert wurden.
  • Mehrwert: 20% schnellere Ticketbearbeitung und 15% weniger Wiederholungen.
  • Beispielsrechnung: Kosten durch Ticketbearbeitung: 200.000 € pro Jahr. Reduktion um 15% → 200.000 € × 15% = 30.000 € Einsparungen.

Lean Six Sigma hat in verschiedenen Branchen bewiesen, dass es die Effizienz steigern, Kosten senken und die Qualität der Ergebnisse verbessern kann. Die Berechnungen verdeutlichen, wie durch gezielte Prozessverbesserungen erhebliche Einsparungen oder Ertragssteigerungen erzielt werden können.

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Lean Six Sigma Projektbeispiele für KMUs und den Mittelstand

Hier sind 10 Lean Six Sigma Projektbeispiele speziell für kleine und mittelständische Unternehmen (KMUs) mit ihrem jeweiligen Ansatz, dem erzielten Mehrwert und einer Beispielsrechnung zur Veranschaulichung des Verbesserungsvolumens in Euro:

  1. Produzierendes Unternehmen: Reduktion von Maschinenstillständen
  • Ansatz: Lean Six Sigma wurde verwendet, um die Ursachen für häufige Maschinenstillstände zu analysieren und präventive Wartungspläne zu implementieren.
  • Mehrwert: 20% weniger Maschinenstillstände, was zu einer höheren Produktionskapazität und weniger Ausfallzeiten führte.
  • Beispielsrechnung: Vorherige Ausfallkosten: 50.000 € pro Jahr. Reduktion um 20% → 50.000 € × 20% = 10.000 € Einsparungen pro Jahr.
  1. Kleiner Einzelhändler: Optimierung des Lagerbestands
  • Ansatz: Mit Lean Six Sigma wurde der Lagerbestand analysiert und unnötige Bestände reduziert, während Engpässe vermieden wurden.
  • Mehrwert: 15% weniger Lagerhaltungskosten und 10% weniger veraltete Bestände.
  • Beispielsrechnung: Lagerhaltungskosten: 100.000 € pro Jahr. Reduktion um 15% → 100.000 € × 15% = 15.000 € Einsparungen.
  1. Handwerksbetrieb: Reduktion von Materialverschwendung
  • Ansatz: Lean Six Sigma half dabei, den Materialverbrauch zu analysieren und unnötige Abfälle in der Produktion zu eliminieren.
  • Mehrwert: 25% weniger Materialverschwendung, was zu einer direkten Kostenersparnis führte.
  • Beispielsrechnung: Materialkosten: 80.000 € pro Jahr. Reduktion um 25% → 80.000 € × 25% = 20.000 € Einsparungen.
  1. IT-Unternehmen: Verbesserung der Bearbeitungszeit von Kundenanfragen
  • Ansatz: Durch den Einsatz von Lean Six Sigma wurden ineffiziente Schritte im Ticketing-System identifiziert und der Prozess beschleunigt.
  • Mehrwert: 30% schnellere Bearbeitungszeiten, was die Kundenzufriedenheit erhöhte.
  • Beispielsrechnung: Zusätzliche Umsatzsteigerung durch verbesserte Kundenzufriedenheit: 150.000 €. Erhöhung der Kapazität um 10% → 150.000 € × 10% = 15.000 € Mehrwert.
  1. Metallverarbeitender Betrieb: Optimierung der Rüstzeiten
  • Ansatz: Lean Six Sigma wurde eingesetzt, um die Rüstzeiten bei Maschinenwechseln zu analysieren und zu optimieren.
  • Mehrwert: 20% weniger Rüstzeiten, was die Produktionsausbeute steigerte.
  • Beispielsrechnung: Produktionskosten: 500.000 €. Erhöhung der Effizienz um 20% → 500.000 € × 20% = 100.000 € Einsparungen.
  1. Bäckerei: Optimierung des Bestellprozesses
  • Ansatz: Mit Lean Six Sigma wurde der Bestellprozess optimiert, um Überbestellungen zu vermeiden und den Bedarf besser zu planen.
  • Mehrwert: 15% weniger Abfall durch Überproduktion.
  • Beispielsrechnung: Kosten durch Überproduktion: 30.000 € pro Jahr. Reduktion um 15% → 30.000 € × 15% = 4.500 € Einsparungen.
  1. Dienstleister im Bereich Gebäudereinigung: Reduktion von Fahrzeiten
  • Ansatz: Durch den Einsatz von Lean Six Sigma wurden unnötige Fahrten zwischen Einsatzorten analysiert und optimiert.
  • Mehrwert: 20% weniger Fahrkosten durch verbesserte Routenplanung.
  • Beispielsrechnung: Fahrkosten: 25.000 € pro Jahr. Reduktion um 20% → 25.000 € × 20% = 5.000 € Einsparungen.
  1. Schreinerei: Optimierung der Materialbeschaffung
  • Ansatz: Lean Six Sigma half, Engpässe und Überbestände in der Materialbeschaffung zu identifizieren und zu beseitigen.
  • Mehrwert: 10% geringere Beschaffungskosten und 15% weniger Lagerbestände.
  • Beispielsrechnung: Beschaffungskosten: 200.000 € pro Jahr. Reduktion um 10% → 200.000 € × 10% = 20.000 € Einsparungen.
  1. Werbeagentur: Verbesserung des Kreativprozesses
  • Ansatz: Lean Six Sigma wurde eingesetzt, um den Kreativprozess zu analysieren und Engpässe bei der Projektausführung zu beseitigen.
  • Mehrwert: 25% schnellere Projektabwicklung, was mehr Projekte ermöglichte und die Kundenzufriedenheit steigerte.
  • Beispielsrechnung: Jährlicher Umsatz: 500.000 €. Erhöhung der Projektausführung um 10% → 500.000 € × 10% = 50.000 € Mehrwert.
  1. Café: Optimierung des Personaleinsatzplans
  • Ansatz: Lean Six Sigma half, den Personaleinsatz zu analysieren und die Planung besser an die Stoßzeiten anzupassen.
  • Mehrwert: 15% weniger Personalkosten durch optimierte Einsatzplanung.
  • Beispielsrechnung: Personalkosten: 100.000 € pro Jahr. Reduktion um 15% → 100.000 € × 15% = 15.000 € Einsparungen.

Die Beispiele zeigen, dass Lean Six Sigma auch für KMUs erhebliche finanzielle Einsparungen und Effizienzsteigerungen erzielen kann. Trotz der kleineren Unternehmensgröße bieten die optimierten Prozesse und Reduktionen von Verschwendung ein beachtliches Verbesserungspotenzial. Mit geringen Investitionen in die Optimierung können KMUs spürbare finanzielle Vorteile erzielen und ihre Wettbewerbsfähigkeit nachhaltig steigern.

Was sind die Lean Six Sigma Methoden?

Lean Six Sigma kombiniert die Prinzipien von Lean Management und Six Sigma, um die Effizienz von Geschäftsprozessen zu steigern und gleichzeitig die Qualität zu verbessern. In diesem Kapitel werden die zentralen Methoden und Werkzeuge vorgestellt, die in Lean Six Sigma Anwendung finden.

  1. DMAIC-Zyklus

Der DMAIC-Zyklus ist das Herzstück von Six Sigma und steht für Define, Measure, Analyze, Improve, Control. Er wird in der Regel für bestehende Prozesse verwendet, um deren Leistung zu verbessern.

  • Define (Definieren): In dieser Phase werden das Problem, die Projektziele und die Bedürfnisse der Stakeholder klar definiert. Hierbei werden auch der Projektumfang und die relevanten Leistungskennzahlen (KPIs) festgelegt.
  • Measure (Messen): In der Messphase werden Daten gesammelt, um den aktuellen Zustand des Prozesses zu bewerten. Hierbei kommen verschiedene statistische Werkzeuge zum Einsatz, um die Prozessleistung quantitativ zu erfassen.
  • Analyze (Analysieren): In dieser Phase werden die gesammelten Daten analysiert, um die Ursachen von Problemen oder Schwankungen im Prozess zu identifizieren. Techniken wie Ursachen-Wirkungs-Diagramme und Pareto-Analysen sind hierbei hilfreich.
  • Improve (Verbessern): Basierend auf den Erkenntnissen der Analyse werden Verbesserungsmaßnahmen entwickelt und implementiert. Hierbei können verschiedene Lean-Werkzeuge, wie 5S oder Kaizen, zur Anwendung kommen.
  • Control (Kontrollieren): In der Kontrollphase wird sichergestellt, dass die Verbesserungen nachhaltig sind. Dazu werden Überwachungspläne und Kontrollmechanismen eingerichtet, um die Prozessleistung kontinuierlich zu verfolgen.
  1. Lean-Prinzipien

Die Lean-Methoden konzentrieren sich auf die Reduzierung von Verschwendung (Muda) und die Maximierung des Mehrwerts. Zu den zentralen Lean-Prinzipien gehören:

  • Wertstromanalyse: Diese Methode identifiziert und analysiert alle Schritte in einem Prozess, um die Wertschöpfung zu maximieren und nicht wertschöpfende Aktivitäten zu eliminieren.
  • 5S-Methode: Diese Methode dient der Arbeitsplatzorganisation und umfasst die Schritte Sortieren, Setzen in Ordnung, Säubern, Standardisieren und Selbstdisziplin. Ziel ist es, eine effiziente und saubere Arbeitsumgebung zu schaffen.
  • Kaizen: Dieser kontinuierliche Verbesserungsprozess fördert die ständige Suche nach kleinen, schrittweisen Verbesserungen im Arbeitsablauf und der Effizienz.
  1. Six Sigma Werkzeuge

Six Sigma bietet eine Reihe von statistischen und qualitativen Werkzeugen zur Analyse und Verbesserung von Prozessen:

  • Statistische Prozesskontrolle (SPC): SPC verwendet statistische Methoden, um Prozessdaten zu überwachen und Abweichungen von den Normen zu identifizieren.
  • Ursachen-Wirkungs-Diagramm (Fishbone-Diagramm): Dieses Diagramm hilft, mögliche Ursachen eines Problems zu identifizieren und in Kategorien zu unterteilen.
  • Pareto-Analyse: Diese Methode basiert auf dem Pareto-Prinzip (80/20-Regel) und hilft dabei, die wichtigsten Ursachen für Probleme zu identifizieren, um die Ressourcen effizient einzusetzen.
  • FMEA (Fehlermöglichkeits- und Einflussanalyse): Diese Methode bewertet potenzielle Fehler in einem Prozess, um deren Auswirkungen zu minimieren und proaktive Maßnahmen zu ergreifen.
  1. Qualitätswerkzeuge

Zur Unterstützung der Analyse und Verbesserung von Prozessen werden auch verschiedene Qualitätswerkzeuge eingesetzt:

  • Kontrollkarten: Diese Karten helfen dabei, die Stabilität und Leistung von Prozessen im Zeitverlauf zu überwachen.
  • Histogramme: Diese grafische Darstellung von Daten zeigt die Verteilung und Häufigkeit von Werten in einem bestimmten Datensatz.
  • Scatter-Diagramme: Scatter-Diagramme helfen dabei, Zusammenhänge zwischen zwei Variablen visuell darzustellen und zu analysieren.

Fazit

Die Methoden von Lean Six Sigma bieten Unternehmen eine umfassende und strukturierte Herangehensweise zur Prozessoptimierung. Durch die Kombination von Lean-Prinzipien und Six Sigma-Techniken können Unternehmen nicht nur ihre Effizienz steigern, sondern auch die Qualität ihrer Produkte und Dienstleistungen nachhaltig verbessern. Die Anwendung dieser Methoden führt zu messbaren Ergebnissen und schafft einen klaren Mehrwert für das Unternehmen und seine Kunden.

Lean Six Sigma – Qualifikationsstufen (Six Sigma-Belts)

Lean Six Sigma verwendet das strukturierte Qualifizierungssystem aus Six Sigma, das verschiedene Niveaus (sog. Belts, dt. Gürtel) umfasst, um die Fähigkeiten und Kenntnisse der Teilnehmer in der Anwendung der Methode zu klassifizieren. Die Terminologie der „Belts“ ist aus den Kampfkünsten entlehnt, wo Gürtel den Grad der Expertise und des Trainings eines Schülers anzeigen. Das abgestufte Ausbildungsmodell weißt den Teilnehmer:innen je nach ihrem Wissens- und Erfahrungsstand unterschiedliche Rollen und Verantwortlichkeiten zu. Die gängigsten Qualifizierungsniveaus sind:

  1. White Belt (Weißer Gürtel)
  • Beschreibung: Grundkenntnisse über Lean Six Sigma. Teilnehmer verstehen die grundlegenden Konzepte und Prinzipien.
  • Zielgruppe: Mitarbeiter, die ein grundlegendes Verständnis für Lean Six Sigma entwickeln möchten, um die Prinzipien in ihrem Arbeitsumfeld anzuwenden.
  • Inhalte: Einführung in Lean Six Sigma, Verständnis von Verschwendung, Grundbegriffe und grundlegende Werkzeuge.
  1. Yellow Belt (Gelber Gürtel)
  • Beschreibung: Vertiefte Kenntnisse und erste praktische Anwendung. Teilnehmer sind in der Lage, an Lean Six Sigma Projekten teilzunehmen.
  • Zielgruppe: Mitarbeiter, die aktiv in Projekte mitarbeiten möchten und ein tieferes Verständnis für die Methoden haben.
  • Inhalte: Datenanalyse, grundlegende Werkzeuge wie Pareto-Analysen, Fishbone-Diagramme und die Grundlagen des DMAIC-Zyklus (Define, Measure, Analyze, Improve, Control).
  1. Green Belt (Grüner Gürtel)
  • Beschreibung: Fortgeschrittene Kenntnisse und Fähigkeiten. Teilnehmer können selbstständig Projekte leiten und Lean Six Sigma Methoden anwenden.
  • Zielgruppe: Mitarbeiter, die aktiv Projekte zur Prozessverbesserung durchführen wollen und in der Lage sind, Teams zu führen.
  • Inhalte: Fortgeschrittene Werkzeuge und Techniken, Datenanalyse, statistische Methoden, Projektmanagement und Anwendung des DMAIC-Zyklus.
  1. Black Belt (Schwarzer Gürtel)
  • Beschreibung: Expertenniveau mit umfassenden Kenntnissen und Fähigkeiten in Lean Six Sigma. Teilnehmer sind in der Lage, komplexe Projekte zu leiten und andere zu schulen.
  • Zielgruppe: Führungskräfte oder Spezialisten, die Verantwortung für große Projekte übernehmen und Strategien zur Prozessverbesserung entwickeln möchten.
  • Inhalte: Tiefgehende statistische Analyse, Projektmanagement, Change Management, Teamführung, Coaching und Mentoring von Green Belts.
  1. Master Black Belt (Master Schwarzgürtel)
  • Beschreibung: Höchstes Qualifizierungsniveau mit umfangreicher Expertise in Lean Six Sigma. Master Black Belts sind strategische Berater und Trainer in der Organisation.
  • Zielgruppe: Fachkräfte, die eine Führungsrolle im Lean Six Sigma Programm übernehmen und die gesamte Methodik auf Unternehmensniveau steuern.
  • Inhalte: Strategische Planung, Unternehmenskultur, umfassende Datenanalyse, Schulung und Entwicklung von Black und Green Belts, sowie Implementierung von Lean Six Sigma in der gesamten Organisation.

Diese Qualifizierungsniveaus ermöglichen es Organisationen, ihre Mitarbeiter entsprechend ihrer Kenntnisse und Erfahrungen in Lean Six Sigma zu fördern und die Fähigkeiten in der Prozessverbesserung systematisch zu entwickeln. Jedes Niveau spielt eine entscheidende Rolle bei der Umsetzung einer erfolgreichen Lean Six Sigma Strategie.

Warum eine Lean Six Sigma-Weiterbildung an der Akademie der Ruhr-Universität Bochum?

Die Six Sigma Weiterbildung an der Akademie der Ruhr-Universität zeichnet sich durch ein innovatives hybrides Format aus, das eine Kombination aus Präsenzunterricht und E-Learning bietet. Dieses Konzept ist besonders empfehlenswert aus mehreren Gründen:

  1. Flexibilität und Zugänglichkeit

Das hybride Format ermöglicht es den Teilnehmern, ihr Lernen an ihre individuellen Lebensumstände und Zeitpläne anzupassen. Durch den Einsatz eines intelligenten Lernmanagementsystems können die Teilnehmenden jederzeit und von überall auf die Lerninhalte zugreifen, was den Lernprozess flexibler gestaltet.

  1. Individuelle Lernpfade

Das Programm berücksichtigt die unterschiedlichen Vorkenntnisse und Lerngeschwindigkeiten der Teilnehmer. Dies bedeutet, dass jeder Teilnehmer einen maßgeschneiderten Lernpfad verfolgt, der auf seinen spezifischen Bedürfnissen und Kenntnissen basiert. Dies fördert eine effektive und zielgerichtete Weiterbildung.

  1. Zeitmanagementunterstützung

Die Integration von Zeitmanagementtools im Lernmanagementsystem hilft den Teilnehmern, ihre Lernziele besser zu planen und zu erreichen. Dies ist besonders wertvoll in einer Zeit, in der berufliche und persönliche Verpflichtungen oft miteinander konkurrieren.

  1. Aktive Reflexion und Vertiefung

Durch Reflexionsfragen und bildungspsychologische Interventionsmodelle werden die Teilnehmer dazu angeregt, ihr Wissen aktiv zu hinterfragen und zu vertiefen. Diese Methoden fördern nicht nur das Verständnis, sondern auch die Fähigkeit, das Gelernte praktisch anzuwenden.

  1. Kombination von Theorie und Praxis

Die Präsenzphasen bieten die Möglichkeit, theoretische Inhalte direkt mit praktischen Anwendungen zu verknüpfen. In Workshops und Gruppenarbeiten können die Teilnehmer die erlernten Konzepte sofort in realistischen Szenarien anwenden, was den Transfer des Wissens in die Praxis erleichtert.

  1. Kompetente Dozenten

Die Akademie der Ruhr-Universität stellt erfahrene Dozenten zur Verfügung, die über umfangreiche praktische Erfahrung im Bereich Six Sigma verfügen. Ihr Fachwissen und ihre Fähigkeit, komplexe Inhalte verständlich zu vermitteln, tragen zur hohen Qualität der Weiterbildung bei.

  1. Networking und Austausch

Die Präsenzphasen bieten auch die Möglichkeit, mit anderen Teilnehmern und Fachleuten zu interagieren. Dieser Austausch fördert nicht nur das Lernen, sondern auch das Networking, was in der heutigen Geschäftswelt von unschätzbarem Wert ist.

Die Six Sigma Weiterbildung an der Akademie der Ruhr-Universität kombiniert die Vorteile moderner Lehrmethoden mit der Notwendigkeit, flexibles und individuelles Lernen zu ermöglichen. Durch den hybriden Ansatz, die personalisierten Lernpfade und die aktive Reflexion können die Teilnehmer nicht nur ihr Wissen vertiefen, sondern auch ihre praktischen Fähigkeiten erheblich verbessern. Diese Weiterbildung ist daher besonders empfehlenswert für alle, die ihre Kompetenzen im Bereich Six Sigma gezielt und effektiv ausbauen möchten.

Werden auch Sie zum (Lean) Six Sigma-Profi

Die Akademie der Ruhr-Universität bietet Ihnen verschiedene Grundlagen- und Aufbauqualifizierungen rund um Six Sigma und LEAN Six Sigma an. Im Six Sigma-Zertifizierungsmodell spricht man dabei von sogn. „Belts“ (Gürtel). Diese Terminologie ist aus den Kampfkünsten entlehnt, wo Gürtel den Grad der Expertise und des Trainings eines Schülers anzeigen. Das abgestufte Ausbildungsmodell weißt den Teilnehmer:innen je nach ihrem Wissens- und Erfahrungsstand unterschiedliche Rollen und Verantwortlichkeiten zu:

  1. White Belt:
  2. Yellow Belt:
    • Verfügt über ein grundlegendes Verständnis von Six Sigma-Tools und -Techniken.
    • Arbeitet in Projekten mit und unterstützt das Team, führt jedoch keine Projekte eigenständig durch.
    • Die pasende Weiterbildung (E-Learning):
      https://akademie.rub.de/produkt/sixsigmayellowbelt/
  3. Green Belt:
  4. Lean Green Belt:
  5. Black Belt:
    • Expertenniveau in Six Sigma.
    • Leitet und managt komplexe Six Sigma-Projekte.
    • Schulung und Mentoring von Green Belts und anderen Teammitgliedern.
    • Verantwortlich für die statistische Analyse und die Implementierung von Verbesserungsprozessen.

Sprechen Sie uns bei weiterführenden Fragen zu Six Sigma und unseren Zertifizierungsangeboten gerne an: Holger Nord, Akademie-Programmmanager, engineering@akademie.ruhr.uni-bochum.de

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