Voll-Stipendien für Gründer:innen: „Chief Innovation Manager:in“ und „Vertriebsingenieur:in VDI“

Auch im Wintersemester 24/25 vergibt die Akademie der Ruhr-Universität im Rahmen des Exzellenz Start-Up Center NRW wieder Voll-Stipendien für die Zertifikatskurse „Chief Innovation Manager:in“ und „Vertriebsingenieur:in VDI“ an förderwürdige Gründer:innen und Start-up-Teams .

Beide Zertifikatskurse eignen sich ganz besonders für die Weiterentwicklung +  Zukunftssicherung junger Unternehmen! Durchführung jew. 2 bzw. 3 Tage in Präsenz im Monat, von November 2024 – April 2025.

Das Stipendium beinhaltet ein europaweit anerkanntes Certificate of Advanced Studies (CAS)-Zertifikat der Akademie der Ruhr-Universität Bochum, inkl.10 ETCS. Das bedeutet neben der fachlichen Weiterbildung auch eine zusätzliche erwerbsbiografische Absicherung.

Ergreift die Chance für die Zukunft Eures Unternehmens – bewerbt Euch!

  • Wir definieren Start-ups als Gründung, die jünger ist als 10 Jahre (Eintrag Handelsregister) und eine innovative Technologie oder Geschäftsmodell verfolgt.
  • Die Mitarbeiter:innen eines Start-ups können sich ebenfalls gerne bewerben.
  • Bitte schickt uns mit der Bewerbung ein aussagekräftiges Motivationsschreiben, in dem deutlich wird, warum Euch diese Weiterbildung besonders helfen wird.

Bewerbungsschluss: spätestens 31. Oktober 2024.


Informationsveranstaltung: Chief Innovation Manager:in (CIM)

Werden Sie Chief Innovation Manager:in!

Am 22.10.2024 laden wir Sie herzlich zu unserer Informationsveranstaltung „Aufstiegsqualifizierung Chief Innovation Manager:in (CIM)“ ein. Diese Veranstaltung bietet Ihnen eine ideale Gelegenheit, sich umfassend über den Aufbau, die Inhalte und die Vorteile der Ausbildung zu informieren.

Was erwartet Sie?

Die anwendungsorientierte Weiterbildung “Chief Innovation Manager:in (CIM)” bildet Sie umfassend im Projektmanagement mit dem Schwerpunkt Innovation aus. Lernen Sie Innovationsprojekte erfolgreich zu managen, Entwicklungskosten zu senken, Technologiepotenziale möglichst vollständig auszunutzen und die “Time to Market” zu reduzieren. Als Abschluss winkt das „Certificate of Advanced Studies (CAS)“, inkl. 10 ECTS. Ein europaweit anerkanntes Zertifikat gemäß § 62, Abs. 1 Hochschulgesetz NRW. Der nächste Kursdurchlauf startet im November 2024.

Nutzen Sie daher jetzt die Gelegenheit, um in einer Informationsveranstaltung mehr über diese Aufstiegsqualifizierung zu erfahren und Ihre Fragen direkt an unsere Expert:innen zu richten.

Info-Termin: Donnerstag, 22.10.2024 von 17 – 18 Uhr

Ort: ZOOM (Link folgt nach Anmeldung)

Hier geht’s zur Anmeldung. Die Teilnahme an der Informationsveranstaltung ist selbstverständlich kostenfrei.

Wir freuen uns darauf, Sie bei der Veranstaltung begrüßen zu dürfen!

NRW Startup Report 2024

Dynamik, Perspektiven und Herausforderungen

Der NRW Startup Report 2024 beleuchtet die Entwicklungen des nordrhein-westfälischen Startup-Ökosystems, das sich trotz globaler wirtschaftlicher Herausforderungen positiv entwickelt hat. Mit 534 Neugründungen im Jahr 2023 und einer starken Innovationskraft ist NRW nach Berlin und Bayern einer der wichtigsten Startup-Hotspots in Deutschland.

Insbesondere in den Sektoren Künstliche Intelligenz und Cleantech konnte das Land gemäß dem Startup-Report stark punkten. NRW gehört neben Bayern und Berlin zu den aktivsten Startup-Standorten Deutschlands, und der Gesamtwert des Ökosystems stieg auf 11,5 Milliarden US-Dollar.

Entwicklung

Im Vergleich zum Vorjahr gab es einen leichten Rückgang der Neugründungen um 8 %, aber die Dynamik bleibt stark. Besonders im Bereich Female Entrepreneurship verzeichnete NRW Fortschritte: 18 % der Neugründungen hatten weibliche Gründerinnen oder Führungskräfte. Auch in schwierigen Zeiten bewerten 61 % der Gründer das Ökosystem als „sehr gut“ oder „gut“, ein Indiz für die Attraktivität des Standorts.

Perspektiven

Die Mehrheit der GründerInnen in NRW bewerten die Gründungsbedingungen als sehr positiv: 61 % der Startups geben an, dass das Ökosystem „sehr gut“ oder „gut“ ist. Dies zeigt die Stärke von NRW trotz globaler wirtschaftlicher Herausforderungen. Sektoren wie Cleantech und Künstliche Intelligenz bleiben Vorreiter, und erfolgreiche Exits wie von LeanIX und DeepL heben das Innovationspotenzial hervor, durch große Finanzierungsrunden und Exits den Wert des NRW-Ökosystems auf 11,5 Milliarden US-Dollar erhöht haben. NRW bietet eine stabile Umgebung für Startups und wird zunehmend als attraktiver Standort für innovative Technologien wahrgenommen. NRW wird auch in Zukunft auf die Unterstützung junger Gründer setzen und das Ökosystem weiter fördern.

Herausforderungen

Obwohl NRW Startups gute Voraussetzungen bietet, sind einige Hürden noch nicht überwunden. Kapitalbeschaffung bleibt die größte Herausforderung, gefolgt von Vertrieb und Liquidität. Auch die Vereinbarkeit von Familie und Beruf ist insbesondere für Gründerinnen ein zentrales Thema. Der Zugang zu Netzwerken und internationaler Vernetzung ist weiterhin verbesserungswürdig.

Trotz dieser Erfolge stehen GründerInnen laut Startup Report in NRW vor wichtigen Herausforderungen. Der Zugang zu Kapital, insbesondere in der Spätphasenfinanzierung, bleibt eine der größten Hürden. Im Jahr 2023 ist das Gesamtfinanzierungsvolumen um 39 % gesunken, was im Einklang mit dem globalen Rückgang von 40 % steht. Zudem bleibt die Vereinbarkeit von Familie und Beruf für viele Gründerinnen ein zentrales Problem, was ihren Weg zu erfolgreichen Gründungen oft erschwert. Netzwerkaufbau und die Akquise neuer Kunden werden ebenfalls als Hindernisse genannt.

Unterstützungsangebote in NRW

Das Ministerium für Wirtschaft, Industrie, Klimaschutz und Energie unterstützt mit verschiedenen Programmen. Ein besonderer Fokus liegt auf der Förderung von Gründerinnen. Dies ist auch notwendig, denn der Anteil der weiblichen Führungskräfte in Startups liegt bei lediglich 18 %, ein leichter Anstieg gegenüber 2022. Ein positives Zeichen ist jedoch die wachsende Zahl von Angeboten, die gezielt Female Entrepreneurship fördern.

 

Know-how Unterstützung durch die Akademie der Ruhr-Universität

Die Akademie der Ruhr-Universität bietet zahlreiche Programme, um GründerInnen zu unterstützen. Dazu zählen Workshops, Seminare und Business-Coaching, die darauf abzielen, die unternehmerischen Fähigkeiten der Gründerinnen und Gründer zu fördern.

Gründung und Innovation – Akademie der Ruhr-Universität (rub.de)

Immer nach dem Motto: „Expertinnen und Experten einfach mal um Rat fragen!“

Darüber hinaus bietet die Akademie Maßnahmen zur erwerbsbiografischen Absicherung, was speziell für Gründerinnen von Bedeutung ist, die sich oft einer doppelten Risikoabwägung zwischen beruflicher Gründung und familiären Verpflichtungen gegenübersehen. Diese Initiativen sollen Gründerinnen den Rücken stärken und ihren Erfolg langfristig sichern.

 

Fazit

Der NRW Startup Report 2024 zeigt, dass Nordrhein-Westfalen auf dem Weg ist, sich als einer der führenden Startup-Standorte Deutschlands zu etablieren. Trotz Herausforderungen wie der Kapitalbeschaffung und der Vereinbarkeit von Familie und Beruf bietet NRW zahlreiche Unterstützungsangebote, die gezielt Gründerinnen und Gründer fördern. Die Innovationskraft des Landes und die positive Grundstimmung unter den Startups sind wichtige Faktoren für eine vielversprechende Zukunft.

Erfolgsfaktoren für Start-ups

Warum sind Netzwerk, Mentoring, Business Coaching und Workshops neben Geld entscheidend?

Die Gründung eines Start-ups bringt zahlreiche Herausforderungen mit sich. Viele Start-ups scheitern innerhalb weniger Jahre, was oft auf fehlende Ressourcen, mangelndes Fachwissen oder ungünstige Marktbedingungen zurückzuführen ist. Doch es gibt auch klare Erfolgsfaktoren, die den langfristigen Erfolg eines Startups unterstützen können. Dazu gehört unter anderem ein starkes Netzwerk, Mentoring, Business Coaching und die Teilnahme an Workshops. Diese Faktoren spielen eine entscheidende Rolle, um die notwendigen komplementären Kompetenzen aufzubauen und das Unternehmen auf Erfolgskurs zu bringen.

Das 4T-Scoring-Modell: Ein Messsystem für den Erfolg

In einem komplexen Marktumfeld suchen Investor:innen nach verlässlichen Kriterien, um das Potenzial eines Start-ups besser einschätzen zu können. Ein solches Bewertungstool bietet das 4T-Scoring-Modell, welches anhand der vier Hauptkriterien “Timing, Tech & Product, Team und Traction” den Erfolg eines Startups prognostizieren soll. Unternehmen, die in diesen Kategorien gut abschneiden, haben laut Studien eine deutlich höhere Wahrscheinlichkeit, sich langfristig erfolgreich zu behaupten. Entwickelt wurde das 4T-Scoring-Modell von Prof. Dr. Buehler der Rheinischen Hochschule Köln.

4T-Startup Score – Kölner Wissenschaftsrunde

Die vier zentralen Hauptkriterien des Modells umfassen:

  • Timing: Der richtige Zeitpunkt für den Markteintritt.
  • Tech & Product: Wie gut das Produkt oder die Technologie auf echte Kundenbedürfnisse abgestimmt ist.
  • Team: Die Qualifikation und Branchenkenntnisse der Gründer:innen.
  • Traction: Die Fähigkeit, kreative Lösungen aus begrenzten Mitteln zu generieren und erste Erfolge zu erzielen.

Das Ergebnis dieses Scorings zeigt, dass ein höherer Score mit einem um 20 % höheren Unternehmenswachstum einhergeht. Gründer:innen, die frühzeitig auf Netzwerke, Mentoren und gezielte Weiterbildung setzen, können in diesen Kategorien überdurchschnittlich punkten.

Netzwerk: Der Schlüssel zum Erfolg

Ein starkes Netzwerk ist für Start-ups unverzichtbar. Kontakte zu Branchenexpert:innen, potenziellen Kund:innen und Investor:innen können entscheidend sein, um neue Geschäftsmöglichkeiten zu erschließen, wichtige Partnerschaften zu bilden und Zugang zu Kapital zu erhalten. Netzwerke eröffnen nicht nur Türen, sondern bieten auch den Zugang zu wertvollen Informationen und Trends, die für die Wettbewerbsfähigkeit eines Startups entscheidend sind. Gerade in der Gründungsphase sind viele Herausforderungen neu, und es fehlt häufig an praktischen Erfahrungen, um alle Stolpersteine zu umgehen. Ein gut gepflegtes Netzwerk kann in diesen Momenten als Rettungsanker dienen und dabei helfen, die richtigen Entscheidungen zu treffen.

 

Mentoring: Erfahrung von Experten nutzen

Erfahrene Mentor:innen bringen nicht nur Fachwissen ein, sondern auch wertvolle Einblicke in die Fehler und Erfolge ihrer eigenen unternehmerischen Laufbahn. Start-ups, die auf Mentoring setzen, haben den Vorteil, von den Erfahrungen anderer zu profitieren und typische Fallstricke zu vermeiden. Mentor:innen können in Bereichen wie Produktentwicklung, Marktpositionierung und Unternehmensstrategie eine klare Richtung vorgeben und das Gründerteam auf den richtigen Weg führen.

Laut dem 4T-Scoring-Modell ist die Stärke des Gründungsteams einer der wichtigsten Faktoren für den langfristigen Erfolg. Mentor:innen helfen, diese Stärke weiter auszubauen, indem sie das Gründerteam mit Ratschlägen und strategischen Einsichten unterstützen. In den Workshops unseres Gründer:innen-Portfolios bieten unsere erfahrenen Mentor:innen gezielt Angebote an, die Euer Team und Eure Führungskompetenzen stärken.

Business Coaching: Unternehmensstrategien optimieren

Business Coaching bietet Gründer:innen die Möglichkeit, unternehmerische Fähigkeiten gezielt weiterzuentwickeln. Ein Coach kann dabei helfen, das Unternehmen strategisch zu steuern, Entscheidungen effizienter zu treffen und die langfristige Planung zu verbessern. Besonders in den Bereichen Führung, Finanzmanagement und Organisation bietet Business Coaching wertvolle Unterstützung, um die typische Herausforderungen der Wachstumsphase zu meistern. Durch gezieltes Business Coaching können Gründer:innen zudem die oft knappen Ressourcen effektiver einsetzen und wichtige Wachstumsziele schneller erreichen. Dies erhöht die Chancen, einen hohen 4T-Score zu erzielen, was auch für Investor:innen attraktiver ist.

Workshops: Komplementäre Kompetenzen erwerben und neue Teammitglieder rekrutieren

Workshops bieten eine hervorragende Möglichkeit, neue Fähigkeiten zu erlernen, die für den Erfolg eines Startups unerlässlich sind. Ob es sich um Marketing, Produktentwicklung, Vertrieb oder Finanzplanung handelt – durch Workshops können Gründer:innen gezielt ihre Schwächen ausgleichen und die notwendigen Kompetenzen erwerben, die für das Wachstum des Unternehmens entscheidend sind.

Darüber hinaus bieten Workshops eine Plattform, um potenzielle Mitgründer:innen oder neue Teammitglieder zu rekrutieren. Viele Startups scheitern, weil es ihnen an einem starken und vielseitigen Team fehlt. Gründer:innen, die Workshops besuchen, haben die Chance, auf Gleichgesinnte zu treffen, die ihre Vision teilen und komplementäre Fähigkeiten mitbringen.

Unser Portfolio an Gründer:innen-Workshops findet Ihr hier: Start-ups und Innovation an der Akademie der RUB

Fazit: Wie Start-ups von Netzwerken, Mentoring und Workshops sowie von einem universitären Umfeld profitieren

Der Erfolg eines Start-ups hängt von vielen Faktoren ab – vom Timing über die Produktentwicklung bis hin zur Kreativität und den Fähigkeiten des Teams. Netzwerke, Mentoring, Business Coaching und Workshops sind unverzichtbare Instrumente, um Gründer:innen zu befähigen, ihre Schwächen zu erkennen und gezielt an ihnen zu arbeiten. Diese Ressourcen helfen nicht nur dabei, potenzielle Schwachstellen zu beheben, sondern ermöglichen auch, das Gründerteam zu stärken und komplementäre Kompetenzen zu entwickeln.

Insbesondere in einem unsicheren wirtschaftlichen Umfeld, in dem ein Großteil der Start-ups scheitert, können diese Erfolgsfaktoren den entscheidenden Unterschied ausmachen. Investor:innen schätzen Start-ups mit einem hohen 4T-Score, und Gründer:innen, die auf Netzwerke, Mentoren und Workshops setzen, haben bessere Chancen, langfristig zu bestehen und zu wachsen.

Abschluss des BIM Professional-Kurses 2024

Herzlichen Glückwunsch an unsere Teilnehmer:innen!

Wir freuen uns, dass sieben engagierte Teilnehmer:innen die Weiterbildung zum BIM Professional erfolgreich abgeschlossen haben. Unter der wissenschaftlichen Leitung von Prof. Dr. König der Ruhr-Universität Bochum haben die Absolvent:innenihre Fähigkeiten im Building Information Modeling (BIM) in einem intensiven, praxisnahen Kursprogramm vertieft und erweitert.

Die Weiterbildung bestand aus insgesamt vier Modulen, die sowohl theoretische als auch praktische Inhalte umfassten. Drei der Module wurden in Präsenz im O-Werk in Bochum durchgeführt, während ein Modul online stattfand, um maximale Flexibilität zu bieten.

Die Module deckten ein breites Spektrum an BIM-Themen ab, darunter:

  • Einführung in BIM und Erstellung von 3D Modellen, Change Management
  • Technologie, Modellierung und Data-Management, Recht und Verträge
  • BIM in Planung, Ausführung und Betrieb
  • Einsatz neuer Technologien

Ein besonderer Dank gilt unserem Partner HOCHTIEF ViCon, mit dem wir den Kurs erfolgreich geplant und umgesetzt haben.

Neu ab dem Wintersemester 2024/2025 besteht für die Absolvent:innen des BIM Professional und alle BIM-Interessenten die Möglichkeit, einen weiteren praxisorientierten Kurs zu belegen: den BIM Professional Application. Dieser vertiefende Kurs bietet den Teilnehmer:innen die Chance, das erworbene Wissen in realen Projekten anzuwenden und ihre Fähigkeiten in der praktischen BIM-Anwendung zu erweitern.

Wir gratulieren herzlich zum Erhalt des BIM Professional-Zertifikats und freuen uns über den nächsten Karriereschritt unserer BIM-Expert:innen. Sollten Sie sich auch für die Weiterbildung zum BIM Professional interessieren, sprechen Sie uns gerne an elena.kerling@akademie.ruhr-uni-bochum.de

Mediationsverfahren

Mediation ist ein bewährtes Verfahren zur Konfliktlösung, bei dem Parteien durch strukturierte Gespräche zu einvernehmlichen Lösungen finden. Doch wie genau funktionieren Mediationsverfahren, und welche Schritte sind entscheidend für den Erfolg? In diesem Beitrag erfahren Sie mehr über den Ablauf und die Vorteile verschiedener Mediationsverfahren, einschließlich ihrer Merkmale, Vorgehensweisen und Ziele.

Strukturierte Mediation

Die strukturierte Mediation folgt einem festgelegten Ablauf, der die Sitzungen in klar definierte Phasen unterteilt. Der/die Mediator/in übernimmt eine aktive Rolle und führt die Parteien gezielt durch den Prozess. In jeder Phase sorgt er/sie für Struktur und Fairness, fördert den Austausch der Standpunkte und leitet die Konfliktparteien schrittweise zur Entwicklung gemeinsamer Lösungsoptionen an. Dadurch bleibt der Prozess transparent, geordnet und ermöglicht eine nachhaltige Konfliktlösung.

Vorgehensweise und zentrale Schritte:

Ziel: Die strukturierte Mediation zielt darauf ab, einen klaren Rahmen zu schaffen, der es den Parteien ermöglicht, ihre Konflikte systematisch und effektiv zu lösen.

Kreative Mediation

Kreative Mediation setzt auf Methoden wie Rollenspiele, Visualisierungen oder Brainstorming, um neue Denkweisen und Lösungsansätze zu fördern. Der/die Mediator/in unterstützt die Parteien dabei, festgefahrene Perspektiven aufzubrechen und neue Wege zur Konfliktlösung zu finden. Dieses Verfahren ist besonders hilfreich, wenn traditionelle Ansätze nicht ausreichen oder emotionale Aspekte eine große Rolle spielen. So entstehen innovative Lösungen, die beide Seiten nachhaltig zufriedenstellen.

Vorgehensweise und zentrale Schritte:

Ziel: Das Ziel ist es, innovative und nachhaltige Lösungen zu entwickeln, die oft über die traditionellen Ansätze hinausgehen.

Interessensbasierte Mediation

Die interessensbasierte Mediation legt den Fokus darauf, die wahren Bedürfnisse und Motive hinter den Positionen der Parteien zu verstehen. Anstatt auf Forderungen oder festgefahrenen Standpunkten zu beharren, hilft der/die Mediator/in den Konfliktparteien, ihre Interessen offenzulegen und sich gegenseitig besser zu verstehen. Dies eröffnet Raum für kreative Lösungsansätze, die über bloße Kompromisse hinausgehen. Diese Methode fördert eine kooperative Atmosphäre und führt zu nachhaltigeren Vereinbarungen, da die Lösungen auf den tatsächlichen Interessen und nicht nur auf oberflächlichen Positionen basieren.

Vorgehensweise und zentrale Schritte:

Ziel: Diese Methode zielt darauf ab, ein tieferes Verständnis der Motivationen zu schaffen und nachhaltigere Lösungen zu fördern.

Evaluative Mediation

In der evaluativen Mediation gibt der/die Mediator/in nicht nur Feedback, sondern liefert auch gezielte Einschätzungen zu den Erfolgsaussichten der Parteien, oft auf Grundlage von rechtlichen Aspekten oder branchenspezifischem Fachwissen. Dabei übernimmt der/die Mediator/in eine eher beratende Rolle, indem er/sie auf mögliche Stärken und Schwächen der Argumente hinweist und realistische Erwartungen vermittelt. Diese Methode ist besonders geeignet, wenn eine objektive Bewertung der Sachlage gewünscht wird oder die Parteien Unterstützung benötigen, um die Tragweite ihrer Standpunkte besser einzuschätzen.

Vorgehensweise und zentrale Schritte:

Ziel: Diese Methode soll den Parteien helfen, realistische Optionen zu erkennen und informierte Entscheidungen zu treffen.

Narrative Mediation

In der narrativen Mediation stehen die individuellen Geschichten und Perspektiven der Konfliktparteien im Mittelpunkt. Der/die Mediator/in unterstützt die Beteiligten dabei, ihre Erzählungen zu reflektieren und neu zu formulieren, um festgefahrene Konfliktnarrative zu hinterfragen. Indem die Parteien ihre Sichtweisen austauschen und neu interpretieren, können sie ein tieferes Verständnis für die Hintergründe und Bedürfnisse des jeweils anderen entwickeln.

Vorgehensweise und zentrale Schritte:

Ziel: Ziel ist es, die Wahrnehmung des Konflikts zu verändern und neue, konstruktive Wege zu finden, um mit der Situation umzugehen.

Mediation in der Gruppe

Das Mediationsverfahren Mediation in der Gruppe eignet sich besonders bei Konflikten, an denen mehrere Parteien oder größere Teams beteiligt sind. Der/die Mediator/in übernimmt hier die Moderation und sorgt dafür, dass alle Stimmen gehört werden und keine Partei dominiert. Durch gezielte Gesprächsführung strukturiert er/sie die Diskussion, schafft Raum für unterschiedliche Perspektiven und vermittelt zwischen den Beteiligten.

Vorgehensweise und zentrale Schritte:

Ziel: Das Ziel ist es, eine gemeinsame Basis zu finden und die Zusammenarbeit zwischen den Parteien zu fördern.

Peer-Mediation

Peer-Mediation wird oft in Schulen oder Gemeinschaften eingesetzt, um Konflikte auf Augenhöhe zu lösen. Dabei übernehmen speziell ausgebildete Gleichaltrige die Rolle der Mediatoren. Da sie ähnliche Erfahrungen und Perspektiven teilen, können sie das Vertrauen der Konfliktparteien leichter gewinnen und eine offene Gesprächsatmosphäre schaffen. Peer-Mediation fördert nicht nur die eigenverantwortliche Konfliktlösung, sondern stärkt auch die sozialen Kompetenzen der Beteiligten. Dadurch wird die Peer-Mediation zu einem wertvollen Instrument, um eine positive Streitkultur und ein respektvolles Miteinander in Schulen und Gemeinschaften zu etablieren.

Vorgehensweise und zentrale Schritte:

Ziel: Ziel ist es, Konflikte frühzeitig zu lösen und soziale Kompetenzen zu fördern, während die Gemeinschaft gestärkt wird.

Jedes Mediationsverfahren hat seine Stärken und eignet sich für unterschiedliche Konfliktsituationen. Die Wahl des Verfahrens sollte an den spezifischen Bedürfnissen der Parteien, der Art des Konflikts und den Zielen des Mediationsprozesses orientiert werden. Eine fundierte Anwendung dieser Verfahren kann dazu beitragen, Konflikte konstruktiv zu lösen und die Beziehungen zwischen den beteiligten Parteien zu verbessern.

Wenn Sie sich für die spannende Welt der Mediation interessieren und selbst Mediator:in werden möchten, bietet unsere umfassende Ausbildung die perfekte Grundlage für Ihre Karriere – jetzt mehr erfahren und anmelden!

Professionelle Gesprächsführung in der Mediation

Warum ist die professionelle Gesprächsführung in der Mediation wichtig?

Die Mediation ist ein Prozess, der darauf abzielt, Konflikte auf eine konstruktive und einvernehmliche Weise zu lösen. Dabei steht im Mittelpunkt, dass die Konfliktparteien gemeinsam eine Lösung erarbeiten, die ihren Bedürfnissen und Interessen gerecht wird. Eine wesentliche Grundlage dieses Prozesses ist die professionelle Gesprächsführung durch den Mediator oder die Mediatorin. Doch warum genau ist diese Fähigkeit so entscheidend für den Erfolg der Mediation?

Die professionelle Gesprächsführung ist das Herzstück der Mediation. Ohne sie würden viele Konflikte in Eskalationen enden oder auf reinen Kompromissen basieren, die keine langfristige Zufriedenheit bieten. Ein/e gut ausgebildete/r Mediator/in kann durch seine/ihre Fähigkeit, das Gespräch zu lenken, eine Atmosphäre des Verständnisses und der Zusammenarbeit schaffen, die es den Parteien ermöglicht, ihre Konflikte auf eine konstruktive und faire Weise zu lösen. Sie ist der Schlüssel, um aus festgefahrenen Situationen herauszukommen und eine Lösung zu finden, die für alle Seiten tragfähig ist. Doch wie funktioniert professionelle Gesprächsführung?

Methoden der Gesprächsführung in der Mediation

Die wichtigsten Methoden der Gesprächsführung in der Mediation sind entscheidend für den Erfolg des Mediationsprozesses. Hier sind einige zentrale Techniken:

  1. Aktives Zuhören: Mediator:innen hören aufmerksam zu und zeigen Verständnis für die Perspektiven der Parteien. Dies kann beispielsweise durch Nicken, kurze verbale Bestätigungen oder durch das Paraphrasieren von Aussagen geschehen.
  2. Offene Fragen: Offene Fragen fördern die Reflexion und ermöglichen den Parteien, ihre Gedanken und Gefühle zu äußern. Beispiele sind: „Wie fühlen Sie sich dabei?“ oder „Was sind Ihre wichtigsten Anliegen?
  3. Ich-Botschaften: Mediator:innen ermutigen die Parteien, ihre eigenen Gefühle und Bedürfnisse ohne Beschuldigungen auszudrücken. Zum Beispiel: „Ich fühle mich frustriert, wenn…“ anstelle von „Du machst immer…“.
  4. Reflexion und Paraphrasierung: Mediator:innen fassen die Aussagen der Parteien zusammen, um sicherzustellen, dass sie richtig verstanden wurden, und um den Parteien die Möglichkeit zu geben, ihre Aussagen zu klären.
  5. Emotionale Validierung: Mediator:innen erkennen die Emotionen der Parteien an und validieren diese, um ein Gefühl von Sicherheit und Verständnis zu schaffen. Dies kann helfen, Spannungen abzubauen.
  6. Zusammenfassen: Regelmäßige Zusammenfassungen helfen, den Fortschritt des Gesprächs zu verdeutlichen und Missverständnisse zu vermeiden. Mediator:innen können die wichtigsten Punkte zusammenfassen, um die Diskussion zu fokussieren. Coaching Ausbildung Coachingausbildung Business Coach
  7. Interessenklärung: Mediator:innen helfen den Parteien, ihre zugrunde liegenden Interessen und Bedürfnisse zu identifizieren, anstatt sich nur auf ihre Positionen zu konzentrieren.
  8. Rollenspiele: In bestimmten Situationen können Rollenspiele helfen, Empathie zu entwickeln und die Sichtweise des anderen zu verstehen.
  9. Visuelle Hilfsmittel: Der Einsatz von Flipcharts oder anderen visuellen Medien kann helfen, komplexe Themen zu strukturieren und die Kommunikation zu erleichtern.
  10. Konstruktive Feedback-Techniken: Mediator:innen leiten die Parteien an, sich gegenseitig konstruktives Feedback zu geben, um die Kommunikation zu fördern und Missverständnisse zu klären.

Diese Methoden fördern eine offene und respektvolle Kommunikation zwischen den Parteien und helfen, Konflikte konstruktiv zu lösen.

Doch wie genau funktionieren solche Methoden? Dies soll im Folgenden durch ein kurzes Beispiel erläutert werden.

Zirkuläres Fragen

Wie funktioniert die Methode des „zirkulären Fragens“?

Zirkuläres Fragen ist eine spezielle Methode der Gesprächsführung, die in der Mediation verwendet wird, um die Perspektiven der verschiedenen Parteien zu verstehen und zu erweitern. Diese Technik zielt darauf ab, die Beziehungen zwischen den Beteiligten zu klären und ein tieferes Verständnis für die Dynamik des Konflikts zu fördern. Hier sind einige wesentliche Merkmale und Vorteile zirkulärer Fragen:

Merkmale der zirkulären Fragen:
  1. Perspektivenwechsel: Zirkuläre Fragen fordern die Parteien auf, die Sichtweise des anderen zu betrachten. Zum Beispiel: „Wie denken Sie, fühlt sich Ihr Kollege über diese Situation?
  2. Beziehungsfokus: Diese Fragen helfen, die Interaktionen und Beziehungen zwischen den Parteien zu beleuchten. Sie fördern das Verständnis dafür, wie das Verhalten einer Person die andere beeinflusst.
  3. Erweiterung des Dialogs: Zirkuläre Fragen erweitern den Dialog und ermöglichen es den Parteien, über ihre eigenen Perspektiven hinauszudenken.
  4. Unterscheidung von Positionen und Interessen: Diese Technik unterstützt die Klärung von Positionen und den zugrunde liegenden Interessen der Parteien, was zu einer konstruktiveren Lösung beitragen kann.
Vorteile der zirkulären Fragen:
  1. Förderung der Empathie: Indem die Parteien aufgefordert werden, die Perspektive des anderen einzunehmen, wird Empathie gefördert und ein besseres Verständnis für die Emotionen und Bedürfnisse des anderen entwickelt.
  2. Entwicklung von Lösungen: Durch das Erforschen verschiedener Perspektiven können kreative Lösungen gefunden werden, die für beide Seiten akzeptabel sind.
  3. Reduzierung von Konfliktspannungen: Zirkuläre Fragen können dazu beitragen, Spannungen abzubauen und die Kommunikation zu verbessern, indem sie den Fokus von Schuldzuweisungen auf Verständnis und Zusammenarbeit lenken.
Beispiele für zirkuläre Fragen:
  • Wie glauben Sie, wird Ihre Entscheidung Ihren Kollegen beeinflussen?
  • Was denken Sie, fühlt sich Ihr Partner über die aktuelle Situation?
  • Wie könnte sich Ihre Sichtweise ändern, wenn Sie die Position des anderen einnehmen würden?

Insgesamt ist das zirkuläre Fragen eine effektive Technik in der Mediation, die das Verständnis und die Kommunikation zwischen den Parteien fördert und dazu beiträgt, Konflikte auf konstruktive Weise zu lösen.

Professionelle Gesprächsführung ist der Schlüssel zu einer erfolgreichen Mediation. Sie sorgt für Struktur, Deeskalation und Empathie, wodurch nachhaltige Lösungen ermöglicht werden. Unsere Mediationsausbildung geleitet von hochqualifizierten Expert:innen bereitet Sie ideal auf eine professionelle Gesprächsführung vor. Wenn Sie mehr über Mediation erfahren möchten, besuchen Sie unsere Website für weiterführende Informationen und praktische Tipps.

Bei weiteren Fragen zu unserer Ausbildung und Konditionen stehen wir Ihnen jederzeit zur Verfügung!

Einfach erklärt: Was ist Six Sigma

Six Sigma ist eine systematische Methode zur Prozessverbesserung, die darauf abzielt, Fehler und Abweichungen in Geschäftsabläufen zu reduzieren. Der Begriff „Six Sigma“ stammt aus der Statistik und bezieht sich auf die Fähigkeit eines Prozesses, nahezu fehlerfrei zu arbeiten. Konkret bedeutet Six Sigma, dass ein Prozess so stabil ist, dass er nur 3,4 Fehler pro eine Million Möglichkeiten produziert – ein extrem hohes Qualitätsniveau.

Die Six Sigma-Methodik wurde in den 1980er Jahren von Motorola entwickelt und später von Unternehmen wie General Electric erfolgreich übernommen. Sie basiert auf der Idee, dass durch die genaue Analyse von Prozessen und die Beseitigung von Schwachstellen signifikante Verbesserungen erzielt werden können. Six Sigma verwendet eine Vielzahl statistischer Werkzeuge und konzentriert sich auf zwei zentrale Modelle:

  1. DMAIC-Modell (Define, Measure, Analyze, Improve, Control): Dieses Modell wird verwendet, um bestehende Prozesse zu verbessern. Es umfasst fünf Schritte:
    • Define (Definieren): Das Problem und die Ziele des Projekts klar umreißen.
    • Measure (Messen): Relevante Daten sammeln, um den aktuellen Zustand zu bewerten.
    • Analyze (Analysieren): Die Daten analysieren, um die Ursachen von Fehlern zu identifizieren.
    • Improve (Verbessern): Lösungen entwickeln und implementieren, um die Ursachen zu beheben.
    • Control (Überwachen): Den verbesserten Prozess überwachen, um sicherzustellen, dass die Verbesserungen nachhaltig sind.
  2. DMADV-Modell (Define, Measure, Analyze, Design, Verify): Dieses Modell wird eingesetzt, wenn ein neuer Prozess entwickelt oder ein bestehender grundlegend überarbeitet werden soll.

Ein entscheidendes Merkmal von Six Sigma ist der Fokus auf Daten und Fakten. Jede Verbesserung wird durch detaillierte Datenanalysen gestützt, um sicherzustellen, dass die Maßnahmen messbare und nachhaltige Ergebnisse erzielen.

Nicht nur in produzierenden Unternehmen im Einsatz: Six Sigma wird in vielen Branchen eingesetzt – von der Fertigung über den Gesundheitssektor bis hin zu Finanzdienstleistungen – und hilft Unternehmen, ihre Prozesse effizienter, kostengünstiger und qualitativ hochwertiger zu gestalten.

Ist Six Sigma noch aktuell?

Die Frage, ob Six Sigma auch in der heutigen Zeit noch relevant ist, wird oft gestellt, insbesondere angesichts neuerer Methoden wie Lean, Agile und Industrie 4.0. Doch trotz dieser Weiterentwicklungen ist Six Sigma nach wie vor ein äußerst aktueller Ansatz zur Prozessoptimierung. Warum?

  1. Datenbasierte Entscheidungsfindung: In einer zunehmend digitalen Welt wird die Fähigkeit, fundierte, datengetriebene Entscheidungen zu treffen, immer wichtiger. Six Sigma bietet genau das: Es basiert auf detaillierten Datenanalysen und statistischen Methoden, um Fehlerquellen präzise zu identifizieren und zu beseitigen. Diese datenorientierte Herangehensweise ist in Zeiten von Big Data und Künstlicher Intelligenz hochrelevant.
  2. Anpassungsfähigkeit an neue Technologien: Six Sigma ist flexibel genug, um mit modernen Technologien kombiniert zu werden. Es kann problemlos mit Lean, Agile oder digitalen Automatisierungsansätzen zusammenwirken. Dadurch lässt sich die Methodik an verschiedene Industrien und Technologiefelder anpassen, von der traditionellen Fertigung bis hin zu IT und Dienstleistungsunternehmen.
  3. Fokus auf Qualität und Kundenzufriedenheit: Die steigenden Anforderungen der Kunden in puncto Qualität und Service machen Six Sigma relevanter denn je. Unternehmen, die Six Sigma anwenden, profitieren von einer systematischen Verbesserung ihrer Prozesse und einer konstant hohen Produktqualität – beides entscheidende Faktoren in einer Zeit, in der Konsumenten immer anspruchsvoller werden.
  4. Wirtschaftliche Effizienz in Krisenzeiten: Besonders in wirtschaftlich unsicheren Zeiten spielt Effizienz eine entscheidende Rolle. Unternehmen müssen Kosten senken, Verschwendung minimieren und Prozesse straffen, um wettbewerbsfähig zu bleiben. Six Sigma bietet einen strukturierten Rahmen, um diese Ziele zu erreichen, und hat sich gerade in Krisenzeiten als wertvolles Instrument bewährt.
  5. Nachhaltige Prozessverbesserungen: Während viele moderne Methoden auf schnelle, kurzfristige Optimierungen abzielen, steht Six Sigma für nachhaltige und langfristige Verbesserungen. Unternehmen, die Six Sigma implementieren, schaffen eine kontinuierliche Verbesserungskultur, die auch in dynamischen Märkten Bestand hat.

Fazit: Six Sigma ist keinesfalls veraltet, sondern hat sich als eine Methode bewährt, die sich an neue Anforderungen und Technologien anpassen kann. Es bietet sowohl für traditionelle Industrien als auch für moderne, technologiegetriebene Unternehmen wertvolle Werkzeuge, um Prozesse zu optimieren, Kosten zu senken und die Kundenzufriedenheit zu steigern. Damit bleibt Six Sigma auch heute ein hochaktuelles und wirkungsvolles Modell der Prozessoptimierung.

Für wen ist Six Sigma geeignet und welcher Mehrwert liegt darin?

Six Sigma ist eine bewährte Methodik zur Prozessverbesserung, die weltweit in verschiedenen Branchen erfolgreich eingesetzt wird. Eine zentrale Schlüsselfrage ist jedoch: Für wen ist Six Sigma geeignet und welcher Mehrwert kann daraus gezogen werden?

Six Sigma ist nicht nur für Großkonzerne, sondern auch für kleine und mittelständische Unternehmen (KMUs) geeignet. Es bringt messbare Vorteile für Organisationen jeder Größe, die ihre Effizienz steigern, Kosten reduzieren und die Qualität ihrer Produkte oder Dienstleistungen verbessern möchten. Die Methode zielt darauf ab, Fehler in Prozessen zu minimieren, Abläufe zu standardisieren und Ressourcen optimal zu nutzen.

Der Mehrwert von Six Sigma liegt in seiner Fähigkeit, durch datengetriebene Analysen versteckte Ineffizienzen aufzudecken und diese gezielt zu beseitigen. Unternehmen, die Six Sigma einsetzen, profitieren von:

  • Kosteneinsparungen, durch Reduzierung von Ausschuss und Nacharbeit,
  • Effizienzsteigerungen, durch optimierte Prozesse und geringere Durchlaufzeiten,
  • höherer Kundenzufriedenheit, durch verbesserte Qualität und Zuverlässigkeit,
  • und langfristigem Wettbewerbsvorteil, indem sie kontinuierlich Verbesserungen in ihre Abläufe integrieren.

In den folgenden Beispielen wird gezeigt, wie Six Sigma in verschiedenen Branchen und Unternehmensgrößen angewendet wird, um signifikante Verbesserungen zu erzielen. Die Fallstudien belegen, dass Six Sigma ein universell anwendbares Werkzeug ist, das für Unternehmen in unterschiedlichen Bereichen enorme Potenziale freisetzt.

Kompetenzen von (Lean) Six-Sigma-Manager:innen

Grafik: Kompetenzen von (Lean) Six Sigma-Mamager:innen

Interessieren Sie sich für unser erprobtes Six Sigma-Zertifizierungsprogramm?
Hier geht es direkt zu den Six Sigma-Kursen.

Exemplarische Six-Sigma-Projekte für Unternehmen

Hier sind 10 Projektbeispiele für Six Sigma-Anwendungen aus verschiedenen Branchen, die den Ansatz, den Mehrwert und das geschätzte Verbesserungsvolumen in Euro aufzeigen:

  1. Automobilindustrie: Reduzierung von Produktionsausschuss

Ansatz: Ein Automobilhersteller nutzte Six Sigma, um Ausschuss und Nacharbeit in der Fertigungslinie zu reduzieren. Durch die Analyse der Ursachen von Produktionsfehlern wurden Prozessänderungen implementiert.
Mehrwert: Reduzierte Fehlerquote um 15%.

Zusammensetzung: Das Volumen der Einsparungen stammt hauptsächlich aus der Reduktion von Materialkosten durch weniger Ausschuss sowie geringeren Arbeitskosten für Nacharbeiten. Zudem werden indirekt Kosten für Maschinenstillstand und Qualitätskontrollen verringert.

Potenzielles Verbesserungsvolumen: Bis zu 300.000 Euro jährliche Einsparungen durch weniger Ausschussmaterialien und Arbeitskosten.

  • Berechnung: Die jährliche Ausschussmenge vor der Six Sigma Implementierung wird mit den Kosten pro Ausschusseinheit multipliziert. Diese Summe wird mit der neuen, niedrigeren Ausschussquote verglichen.
  • Beispielrechnung: 10.000 fehlerhafte Teile pro Jahr zu 200 € pro Teil vor dem Projekt, Reduktion um 15% → Einsparungen: 10.000 × 200 € × 15% = 300.000 € Materialkostenersparnis pro Jahr.
  1. Gesundheitswesen: Verkürzung der Wartezeiten in der Notaufnahme

Ansatz: In einem Krankenhaus wurde mit Six Sigma die Wartezeit in der Notaufnahme analysiert und verringert. Prozessoptimierungen in der Patientenaufnahme und Diagnostik führten zu einer Effizienzsteigerung.
Mehrwert: Reduzierung der durchschnittlichen Wartezeit um 20%.

  • Zusammensetzung: Das Verbesserungsvolumen entsteht durch Einsparungen bei Überstunden der MitarbeiterInnen, die effizientere Nutzung von Ressourcen und die Steigerung der Patientenzufriedenheit, die zu höheren Einnahmen durch wiederkehrende Patienten führen kann.
  • Berechnung: Reduzierte Wartezeiten führen zu weniger Personalkosten für Überstunden und ermöglichen es, mehr Patienten in derselben Zeit zu behandeln, was die Einnahmen steigert.
  • Beispielrechnung: Jeden Tag eine Überstunde bei einem Team mit 10 Mitgliedern, 1h x 5 Tage x 10 Teammitglieder = 50 Stunden Überstunden im Team pro Woche zu 40 € pro Stunde, Reduktion um 20% → 50 × 40 × 20% = 400 € wöchentliche Einsparung. Hochgerechnet auf das Jahr: 400 € × 52 Wochen = 20.800 € pro Jahr.
    Hinzukommen Zusatzeffekte durch die höhere Patientenzufriedenheit und bessere Raum- und Geräteauslastung.
  1. Logistik: Optimierung der Lieferkette

Ansatz: Ein Logistikunternehmen setzte Six Sigma ein, um Engpässe in der Lieferkette zu identifizieren. Durch Just-in-Time-Ansätze und bessere Bestandsverwaltung wurden Durchlaufzeiten verkürzt.
Mehrwert: Verkürzung der Lieferzeiten um 25%.

  • Zusammensetzung: Einsparungen entstehen durch niedrigere Lagerhaltungskosten, weniger Kapitalbindung durch Bestände und reduzierte Transportkosten. Zusätzliche Effekte ergeben sich aus schnellerer Lieferung und erhöhter Kundenzufriedenheit.
  • Berechnung: Kosteneinsparungen werden berechnet, indem die Differenz zwischen den alten und neuen Bestandsmengen mit den Lagerkosten (z.B. Lagerraum, Versicherungen, Personalkosten) multipliziert wird.
  • Beispielrechnung: 100.000 € Lagerkosten vor Six Sigma, Reduktion um 25% → 100.000 € × 25% = 25.000 € jährliche Einsparungen. Ähnliche Berechnungen werden für Transportkosten durchgeführt.
  1. Pharmaindustrie: Verbesserung der Qualität in der Arzneimittelproduktion

Ansatz: Ein Pharmaunternehmen nutzte Six Sigma, um die Prozessvariabilität bei der Produktion eines Medikaments zu minimieren. Dies führte zu einer höheren Chargenkonsistenz.
Mehrwert: Erhöhung der Produktqualität um 10%.

  • Zusammensetzung: Hier entstehen Einsparungen durch die Reduzierung von Produktionsfehlern und Ausschuss. Durch eine stabilere Produktion werden Nacharbeit und Kosten für die Entsorgung defekter Chargen minimiert.
  • Berechnung: Die Kosten für Ausschuss und Produktionsstillstände vor der Verbesserung werden mit den Einsparungen nach der Implementierung von Six Sigma verglichen.
  • Beispielrechnung: Ausschusskosten von 5 Millionen € pro Jahr, Reduktion um 10% → 5 Millionen € × 10% = 500.000 € jährliche Einsparung.
  1. Finanzwesen: Senkung der Bearbeitungszeit von Kreditanträgen

Ansatz: Eine Bank implementierte Six Sigma, um die Bearbeitungszeit von Kreditanträgen zu verkürzen. Engpässe in den Prüfungs- und Genehmigungsprozessen wurden identifiziert und beseitigt.
Mehrwert: Reduzierung der Bearbeitungszeit um 30%.

Potenzielles Verbesserungsvolumen: Bis zu 1 Million Euro durch erhöhte Kundenzufriedenheit und Effizienz in der Kreditbearbeitung.

  1. Energiebranche: Optimierung der Stromerzeugung

Ansatz: Ein Energieversorger setzte Six Sigma ein, um die Effizienz eines Kraftwerks zu verbessern. Es wurden Ineffizienzen in der Brennstoffverwertung und Wartungsplanung behoben. Mehrwert: Steigerung des Wirkungsgrads der Stromerzeugung um 5%.

  • Zusammensetzung: Die Einsparungen entstehen durch die effizientere Nutzung von Personal, die Senkung der Bearbeitungszeit und erhöhte Kundenzufriedenheit, was die Rückzahlungsraten erhöhen kann.
  • Berechnung: Die Kosten pro bearbeitetem Kredit und die Anzahl bearbeiteter Kredite werden herangezogen, um die Einsparungen durch die Zeitreduktion zu berechnen.
  • Beispielrechnung: Bearbeitungskosten pro Kredit: 100 €, 20.000 Kredite pro Jahr, Reduktion der Bearbeitungszeit um 30%, was es ermöglicht, 6.000 zusätzliche Kredite zu bearbeiten → 6.000 Kredite × 100 € = 600.000 € Mehrwert.
  1. Einzelhandel: Reduzierung von Bestandsverlusten

Ansatz: Ein Einzelhändler nutzte Six Sigma, um den Lagerbestand effizienter zu verwalten und Verluste durch Diebstahl und Fehlbuchungen zu reduzieren. Mehrwert: Senkung der Bestandsverluste um 20%.

  • Zusammensetzung: Das Verbesserungsvolumen besteht hauptsächlich aus der Reduktion von Diebstahl, Fehlbuchungen und Beschädigungen, die sonst zu direkten finanziellen Verlusten führen.
  • Berechnung: Der Wert der Bestandsverluste vor der Verbesserung wird mit dem Prozentsatz der Reduktion multipliziert.
  • Beispielrechnung: Bestandsverluste von 3,75 Millionen €, Reduktion um 20% → 3,75 Millionen € × 20% = 750.000 € Einsparungen.
  1. Luftfahrtindustrie: Verkürzung der Wartungszeiten

Ansatz: Eine Fluggesellschaft führte Six Sigma durch, um Wartungsprozesse für ihre Flotte zu optimieren. Unnötige Schritte und Engpässe wurden identifiziert und eliminiert. Mehrwert: Reduzierung der Wartungszeit um 10%.

  • Zusammensetzung: Einsparungen durch reduzierte Wartungszeiten setzen sich aus geringeren Stillstandskosten und dem erhöhten Einsatz der Flugzeuge zusammen, was zu höheren Einnahmen führt.
  • Berechnung: Der Wert pro zusätzlichem Einsatz eines Flugzeugs (z.B. pro Flugstunde) und die Anzahl zusätzlicher Einsatzstunden werden zur Berechnung der Einsparungen herangezogen.
  • Beispielrechnung: Einsparung von 1.000 € pro zusätzlicher Flugstunde, 1.800 zusätzliche Flugstunden durch kürzere Wartungszeiten pro Jahr → 1.800 Stunden × 1.000 € = 1,8 Millionen € Einsparung.
  1. Telekommunikation: Reduzierung der Kundenbeschwerden

Ansatz: Ein Telekommunikationsanbieter setzte Six Sigma ein, um die Hauptursachen für Kundenbeschwerden zu identifizieren und zu beseitigen. Fokus lag auf der Verbesserung der Netzstabilität und des Kundenservices. Mehrwert: Reduzierung der Beschwerden um 25%.

  • Zusammensetzung: Das Verbesserungsvolumen entsteht durch erhöhte Produktionskapazitäten, was zu höheren Produktionsmengen führt. Gleichzeitig werden durch reduzierte Maschinenausfälle und optimierte Prozesse auch Kosten gesenkt.
  • Berechnung: Der Mehrwert durch gesteigerte Produktionsvolumina wird berechnet, indem der zusätzliche Umsatz durch die erhöhte Kapazität ermittelt wird. Gleichzeitig werden geringere Produktionsausfälle und ihre Kosten einbezogen.
  • Beispielrechnung: Zusätzliche Produktionsmenge: 100.000 Einheiten, Gewinn pro Einheit: 15 €, jährliche Produktionssteigerung um 15% → 100.000 Einheiten × 15 € = 1,5 Millionen € Einsparungen/Mehrwert.
  1. Lebensmittelindustrie: Steigerung der Produktionskapazität

Ansatz: Ein Lebensmittelhersteller nutzte Six Sigma, um den Durchsatz in der Abfüllanlage zu erhöhen. Ineffiziente Prozesse und Maschinenausfälle wurden minimiert.
Mehrwert: Steigerung der Produktionskapazität um 15%.

  • Zusammensetzung: Das Verbesserungsvolumen entsteht durch erhöhte Produktionskapazitäten, was zu höheren Produktionsmengen führt. Gleichzeitig werden durch reduzierte Maschinenausfälle und optimierte Prozesse auch Kosten gesenkt.
  • Berechnung: Der Mehrwert durch gesteigerte Produktionsvolumina wird berechnet, indem der zusätzliche Umsatz durch die erhöhte Kapazität ermittelt wird. Gleichzeitig werden geringere Produktionsausfälle und ihre Kosten einbezogen.
  • Beispielrechnung: Zusätzliche Produktionsmenge: 100.000 Einheiten, Gewinn pro Einheit: 15 €, jährliche Produktionssteigerung um 15% → 15.000 Einheiten × 15 € = 225.000 € Einsparungen/Mehrwert.

Das Verbesserungsvolumen bei Six Sigma Projekten setzt sich aus verschiedenen Faktoren wie Kosteneinsparungen, Produktivitätssteigerungen, erhöhter Kapazität und gesteigerter Kundenzufriedenheit zusammen. Die Berechnung erfolgt auf der Grundlage von Ist-Daten vor der Optimierung und den erwarteten Einsparungen oder Mehrwerten nach der Implementierung der Verbesserungen.

Für wen lohnt sich Six Sigma?

Six Sigma lohnt sich für jede Organisation, die ihre Prozesse optimieren und signifikante Einsparungen oder Leistungsverbesserungen erzielen möchte – unabhängig von der Branche oder Unternehmensgröße. Die folgenden Beispiele zeigen, wie sowohl große Unternehmen als auch KMUs durch den gezielten Einsatz von Six Sigma messbare finanzielle Verbesserungen erzielen können. Die Bandbreite der Anwendungsgebiete reicht von der Fertigungsindustrie über den Einzelhandel bis hin zu Dienstleistungsunternehmen und zeigt, dass Six Sigma nicht nur für Großunternehmen, sondern auch für KMUs wertvolle Resultate liefert.

Indem wir uns auf reale Fallstudien konzentrieren, lassen sich die Schlüsselfaktoren herausstellen, die den Erfolg dieser Methode beeinflussen: Kostenreduzierung, Prozessoptimierung und Kundenzufriedenheit. Diese Faktoren haben unmittelbare Auswirkungen auf die Rentabilität und Effizienz von Unternehmen. Besonders für KMUs, die oft mit begrenzten Ressourcen arbeiten, kann Six Sigma entscheidend sein, um sich im Wettbewerb zu behaupten und langfristig erfolgreich zu sein.

Hier sind weitere 10 Six Sigma-Projektbeispiele für kleine und mittelständische Unternehmen (KMUs), einschließlich der jeweiligen Ansätze, Mehrwerte und geschätzten Verbesserungsvolumen in Euro:

  1. Hersteller von Metallteilen: Verringerung von Rüstzeiten

Ansatz: Das Unternehmen reduzierte die Rüstzeiten an seinen Maschinen durch die Anwendung von Six Sigma Methoden wie der SMED-Technik (Single Minute Exchange of Dies). Mehrwert: 25% schnellere Rüstzeiten. Verbesserungsvolumen: 250.000 € Einsparung durch erhöhte Maschinenauslastung und geringere Stillstandszeiten. Berechnung: Vorherige Rüstzeitkosten pro Jahr: 1 Million €, Reduktion um 25% → 1 Million € × 25% = 250.000 € Einsparungen.

  1. Druckerei: Reduzierung von Papierabfall

Ansatz: Six Sigma wurde verwendet, um die Ursachen für übermäßigen Papierabfall in den Druckprozessen zu identifizieren und zu beseitigen. Mehrwert: 20% weniger Papierabfall. Verbesserungsvolumen: 40.000 € Einsparungen durch geringeren Papierverbrauch. Berechnung: Papierabfallkosten pro Jahr: 200.000 €, Reduktion um 20% → 200.000 € × 20% = 40.000 € Einsparungen.

  1. Bäckerei: Verbesserung der Ausbeute von Backwaren

Ansatz: Mit Six Sigma wurden die Backprozesse optimiert, um den Anteil an verkaufbaren Backwaren zu erhöhen und Verluste durch verbrannte oder ungleichmäßig gebackene Produkte zu reduzieren. Mehrwert: 15% höhere Ausbeute an verkaufbaren Produkten. Verbesserungsvolumen: 15.000 € höhere Einnahmen durch weniger Produktionsausschuss. Berechnung: Ausschusswert pro Jahr: 100.000 €, Reduktion um 15% → 100.000 € × 15% = 15.000 € Einsparungen.

  1. IT-Dienstleister: Reduzierung der Bearbeitungszeit für Kundenanfragen

Ansatz: Six Sigma wurde eingesetzt, um Engpässe und Ineffizienzen in der Bearbeitung von Kundenanfragen zu identifizieren und die Reaktionszeit zu verbessern. Mehrwert: 30% schnellere Bearbeitung von Kundenanfragen. Verbesserungsvolumen: 50.000 € durch gesteigerte Kundenzufriedenheit und wiederkehrende Aufträge. Berechnung: Wert von Kundenaufträgen pro Jahr: 500.000 €, Reduktion der Bearbeitungszeit um 30%, wodurch 10% mehr Aufträge möglich sind → 500.000 € × 10% = 50.000 € Mehrwert.

  1. Kleidungsgeschäft: Optimierung der Lagerbestände

Ansatz: Ein Einzelhändler verwendete Six Sigma, um seine Bestandsverwaltung zu optimieren und den Lagerumschlag zu verbessern. Mehrwert: 20% weniger gebundenes Kapital im Lager. Verbesserungsvolumen: 30.000 € Einsparungen durch geringere Lagerhaltungskosten. Berechnung: Lagerkosten pro Jahr: 150.000 €, Reduktion um 20% → 150.000 € × 20% = 30.000 € Einsparungen.

  1. Möbelhersteller: Reduzierung von Produktionsfehlern

Ansatz: Six Sigma wurde genutzt, um Produktionsfehler in der Fertigung von Möbelstücken zu verringern, indem die Hauptursachen identifiziert und Prozesse optimiert wurden. Mehrwert: 10% weniger fehlerhafte Produkte. Verbesserungsvolumen: 80.000 € Einsparungen durch weniger Nacharbeit und Ausschuss. Berechnung: Kosten für Produktionsfehler pro Jahr: 800.000 €, Reduktion um 10% → 800.000 € × 10% = 80.000 € Einsparungen.

  1. Restaurant: Optimierung der Bestellabwicklung

Ansatz: Das Restaurant nutzte Six Sigma, um die Bestell- und Küchenprozesse zu optimieren und somit die Durchlaufzeit der Gerichte zu verkürzen. Mehrwert: 20% schnellere Abwicklung von Bestellungen. Verbesserungsvolumen: 12.000 € durch die Möglichkeit, mehr Kunden pro Tag zu bedienen. Berechnung: Durchschnittlicher Tagesumsatz: 2.000 €, Umsatzsteigerung um 20% → 2.000 € × 20% × 30 Tage = 12.000 € monatliche Umsatzsteigerung.

  1. Bauunternehmen: Verbesserung der Termintreue

Ansatz: Six Sigma wurde verwendet, um Bauprojekte effizienter zu planen und Engpässe bei der Materialversorgung und dem Personal zu beheben. Mehrwert: 15% bessere Termintreue. Verbesserungsvolumen: 100.000 € durch Vermeidung von Vertragsstrafen und Nacharbeit. Berechnung: Kosten durch Terminverzögerungen pro Jahr: 500.000 €, Reduktion um 20% → 500.000 € × 20% = 100.000 € Einsparungen.

  1. Werbeagentur: Verbesserung der Projektabwicklung

Ansatz: Eine Werbeagentur implementierte Six Sigma, um ihre internen Abläufe in der Projektabwicklung zu verbessern, sodass Projekte schneller und effizienter abgeschlossen werden können. Mehrwert: 25% schnellere Abwicklung von Projekten. Verbesserungsvolumen: 60.000 € durch Erhöhung der Anzahl abgeschlossener Projekte. Berechnung: Durchschnittlicher Projektwert: 10.000 €, 6 zusätzliche Projekte pro Jahr durch schnellere Abwicklung → 6 × 10.000 € = 60.000 € Mehrwert.

  1. Schreinerei: Reduktion von Materialverschnitt

Ansatz: Mit Six Sigma wurde der Materialverschnitt in der Produktion von Holzarbeiten analysiert und reduziert. Mehrwert: 10% weniger Materialverschnitt. Verbesserungsvolumen: 25.000 € durch Einsparungen beim Materialeinsatz. Berechnung: Materialkosten pro Jahr: 250.000 €, Reduktion um 10% → 250.000 € × 10% = 25.000 € Einsparungen.

Die oben genannten Projekte zeigen, wie Six Sigma für KMUs signifikante Verbesserungen in verschiedenen Bereichen bewirken kann. Die Berechnung des Verbesserungsvolumens basiert auf einer Analyse der bestehenden Kosten (z.B. für Material, Zeit, Lagerhaltung) und den durch Prozessoptimierungen erzielten Einsparungen oder Ertragssteigerungen. KMUs profitieren in der Regel von kleineren, fokussierten Projekten, die rasch greifbare und messbare Ergebnisse liefern. Diese beispielhaften Anwendungsmöglichkeiten und Projekte zeigen die vielfältigen Einsatzmöglichkeiten von Six Sigma in unterschiedlichen Branchen und die positiven finanziellen Auswirkungen durch Prozessoptimierungen.

Werden auch Sie zum Six Sigma-Profi

Die Akademie der Ruhr-Universität bietet Ihnen verschiedene Grundlagen- und Aufbauqualifizierungen rund um Six Sigma und LEAN Six Sigma. Im Six Sigma-Zertifizierungsmodell spricht man dabei von sogn. „Belts“ (Gürtel). Diese Terminologie ist aus den Kampfkünsten entlehnt, wo Gürtel den Grad der Expertise und des Trainings eines Schülers anzeigen. Das abgestufte Ausbildungsmodell weißt den Teilnehmer:innen je nach ihrem Wissens- und Erfahrungsstand unterschiedliche Rollen und Verantwortlichkeiten zu:

  1. White Belt:
  2. Yellow Belt:
    • Verfügt über ein grundlegendes Verständnis von Six Sigma-Tools und -Techniken.
    • Arbeitet in Projekten mit und unterstützt das Team, führt jedoch keine Projekte eigenständig durch.
    • Die pasende Weiterbildung (E-Learning):
      https://akademie.rub.de/produkt/sixsigmayellowbelt/
  3. Green Belt:
  4. Lean Green Belt:
  5. Black Belt:
    • Expertenniveau in Six Sigma.
    • Leitet und managt komplexe Six Sigma-Projekte.
    • Schulung und Mentoring von Green Belts und anderen Teammitgliedern.
    • Verantwortlich für die statistische Analyse und die Implementierung von Verbesserungsprozessen.

Sprechen Sie uns bei weiterführenden Fragen zu Six Sigma und unseren Zertifizierungsangeboten gerne an: Holger Nord, Akademie-Programmmanager, engineering@akademie.ruhr-uni-bochum.de

 

Stipendium für Gründer:innen und Start-ups für den Zertifikatskurs “Chief Innovation Manager:in (CIM)”

Innovationsmanagement und die systematische Entwicklung von Geschäftsmodell-Innovationen

Die anwendungsorientierte Weiterbildung zum:r “Chief Innovation Manager:in (CIM)” befähigt die Teilnehmenden Innovationsprojekte erfolgreich zu managen, Entwicklungskosten zu senken, Technologiepotenziale möglichst vollständig auszunutzen und die “Time to Market” zu reduzieren. Allen Teilnehmenden werden die grundlegenden Prozesse und Strukturen des Technologie- und Innovationsmanagements vermittelt

Die Akademie der Ruhr-Universität vergibt auch für die Durchführung 2024/25 zwei Stipendien-Plätze für Gründer:innen und deren Teams.

Das Stipendium beinhaltet ein europaweit anerkanntes Certificate of Advanced Studies (CAS)-Zertifikat der Akademie der Ruhr-Universität Bochum, inkl.10 ETCS.

Die Vorteile dieser Weiterbildung:

  • Durchgängiges, selbstgewähltes Praxisprojekt ermöglicht die Projektion des Erlernten auf das eigene Berufsfeld bzw. das eigene Unternehmen.
  • Bezug zu aktuellen Problemen von Unternehmen aus der Praxis durch unsere Dozent:innen und Fachgäste aus der Wirtschaft.
  • Lernen von Best Practice Beispielen aus der Industrie sowie durch den interdisziplinären Erfahrungsaustausch im Netzwerk.

Ergreif die Chance für die Zukunft Eures Unternehmens – bewirb Dich!

  • Wir definieren Start-ups als Gründung, die jünger ist als 10 Jahre (Eintrag Handelsregister) und eine innovative Technologie oder Geschäftsmodell verfolgt.
  • Die Mitarbeiter:innen eines Start-ups können sich ebenfalls gerne bewerben.
  • Bitte schickt uns mit der Bewerbung ein aussagekräftiges Motivationsschreiben, in dem deutlich wird, warum Euch diese Weiterbildung besonders helfen wird.

Bewerbungsschluss: spätestens 31. Oktober 2024.


Stipendium für Gründer:innen und Start-ups für den Zertifikatskurs “B2B Sales Professional – Vertriebsingenieur:in VDI”

Fit & erfolgreich im technischen B2B-Vertrieb

Euer Start-up steht, aber es tauchen noch immer viele Fragen auf, wie Ihr Eure technischen Produkte oder Dienstleistungen an den Markt bekommt? Vertrieb ist gar ein Buch mit sieben Siegeln für Euch? Ihr scheut euch, euch selbst als “Vertriebler” zu bezeichnen, bräuchtet dies aber eigentlich für euer Unternehmen? Die Akademie der Ruhr-Universität vergibt an Gründer:innen Stipendien-Plätze im Zertifikatskurs “Vertriebsingenieur:in VDI – Sales Professional”. Dort könnt ihr den technischen B2B-Vertrieb als Gesamtes kennenlernen. Das Stipendium ist Teil des Exzellenz Start-Up Centers NRW.

Das Stipendium beinhaltet ein europaweit anerkanntes Certificate of Advanced Studies (CAS)-Zertifikat der Akademie der Ruhr-Universität Bochum, inkl.10 ETCS.

Die Vorteile dieser Weiterbildung:

  • Ausgewählter Schulungspartner des VDI für die Richtlinie 4501 „Berufsfeld Technischer Vertrieb – Wissensbereiche und Lerninhalte zur Qualifizierung von Vertriebsingenieuren“.
  • Direkter Wissenstransfer durch unternehmensrelevante Fallstudien.
  • Echter Praxisbezug durch Integration von Expert:innen aus der Industrie.
  • Networking mit den Dozent:innen, den anderen Teilnehmenden und Gastreferent:innen aus der Wirtschaft.

Eine Weiterbildung an der Schnittstelle von Technologie, Verkaufspsychologie, Management und der Digitalisierung des B2B-Vertriebs.

Ausführliche Informationen zum Zertifikatskurs “Vertriebsingenieur:in VDI – Sales Professional”.

Ergreif die Chance für die Zukunft Eures Unternehmens – bewirb Dich!

  • Wir definieren Start-ups als Organisationseinheit, die jünger ist als 10 Jahre (Eintrag Handelsregister) und eine innovative Technologie oder Geschäftsmodell verfolgt.
  • Die Mitarbeiter:innen eines Start-ups können sich ebenfalls gerne bewerben.
  • Bitte schickt uns mit der Bewerbung ein aussagekräftiges Motivationsschreiben, in dem deutlich wird, warum Euch diese Weiterbildung besonders helfen wird.

Bewerbungsschluss: spätestens 31. Oktober 2024