Stadt, Land, Fluss: Erdkunde sprachsensibel unterrichten
Sowohl im Erdkundeunterricht der Sekundarstufe I als auch im Geographieunterricht der Sekundarstufe II fungiert Sprache als Medium der Wissensvermittlung. Das zentrale Ziel des Erdkundeunterrichtes ist die Entwicklung des raumbezogenen systemischen Denkens, welches den Umgang mit Komplexität und aufgrund dessen gerade die Verbindung zwischen sprachlichem und fachlichem Lernen erfordert. Das Seminar “Erdkunde sprachsensibel unterrichten” bereitet optimal darauf vor. Wie, ohne die Sprache, sollen sonst beispielsweise auf der Basis von Modellen Erklärungen geliefert, problemlösungsorientierte Zugänge gefördert, Zusammenhänge zwischen Humangeographie und Physischer Geographie deutlich oder Bildung für Nachhaltige Entwicklung verstanden werden?
Wie kann eine sprachsensible Unterrichtsgestaltung im Erdkundeunterricht realisiert werden?
In dieser Fortbildungsveranstaltung werden theoriegeleitet und praxisorientiert konkrete Handlungsimplikationen und Unterrichtsbeispiele von der Klasse 5 bis zur Sekundarstufe II vorgestellt und erarbeitet, die sich genau mit dieser Frage der Realisierung beschäftigen. Sie werden auf Basis ihrer eigenen Erfahrungen, Erwartungen und Wünsche an den Baustein auf konkrete Lernsituationen im Kontext der fachspezifischen Sprachförderung und im Umgang mit Schülerinnen und Schülern sensibilisiert und üben einen kritischen Blick auf die Lernförderlichkeit bereits vorhandener Lernmaterialien / Schulbücher.
- Warum ist Sprachbildung für den Geographieunterricht wichtig? Sollten Sprache und Begriffe als Barriere oder Chance angesehen werden?
- Welche Bedeutung haben Hören, Sprechen, Lesen und Schreiben für den Geographieunterricht?
- Wie leite ich beispielsweise Diagramm- oder Modellauswertungen an? Gibt es Werkzeuge / Methoden, denen ich mich als Lehrer und Lehrerin bedienen kann, um sprachsensibel zu unterrichten?
- Wie lassen sich die schriftlichen Argumentationskompetenzen der Schüler*innen diagnostizieren?
- Welche Methoden zur Argumentationskompetenzförderung kann man am Geographieunterricht einsetzen?
Ziel des Bausteines “Erdkunde sprachsensibel unterrichten” ist es, durch eine theoriegeleitete Praxis und eine angemessene Methodenvielfalt (u.a. Fachvorträge, Selbstarbeitsphasen, Methoden des konstruktivistischen Ansatzes mit „Denken Lernen mit Geographie“, Werkzeugen, Schülervorstellungen) gemeinsam in der Gruppe eine aktive Gestaltung des sprachsensiblen Geographieunterrichtes zu erproben und resultierend die eigene Handlungs- und Wissenskompetenz zu erweitern. Der Baustein besteht aus zwei Präsenzterminen, die jeweils vier Zeitstunden umfassen (exkl. Pausen), und einer Selbstarbeitsphase zwischen den beiden Präsenzterminen, in der Sie sich eigenständig mit der Thematik der Weiterbildung auseinandersetzen werden (ca. 10 Zeitstunden). Weitere Lehrerfortbildungen finden Sie hier.