Auf dem Weg zur diversitätsorientierten und diskriminierungskritischen Schule

Kostenfrei für Teilnehmer:innen am Schulsiegel
Kurszeitraum
5. November 2025 bis 10. Dezember 2025
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Dauer
2 synchrone online-Termine à 4 Std. + Selbstlernphase im Umfang von 10 Std
Abschluss
Teilnahmebescheinigung der Akademie der Ruhr-Universität Bochum
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Geeignet für
Lehrer:innen aller Fächer und Schulformen, angehende Lehrer:innen und Sozialarbeitende

175,00 

16 vorrätig

Unsere Gesellschaft ist seit jeher durch eine Vielfalt an Menschen und Lebensrealitäten geprägt. Neben aktuell besonders diskutierten und wichtigen Themen wie Migration, Flucht, Religion und Rassismus, sind es auch Aspekte wie Geschlecht, geschlechtliche Identität, sexuelle Orientierung, Alter, Gesundheit, und soziale Herkunft z.B. in Bezug auf Bildung, die immer stärker in das öffentliche Bewusstsein rücken.

All diese Vielfalt zeigt sich auch im schulischen Alltag – unter den Schüler:innen, Lehrkräften, Eltern und Erziehungsberechtigten, Erzieher:innen, Sozialarbeitenden, in der Schulleitung und bei allen weiteren Mitarbeitenden.

Vor allem das Engagement verschiedener marginalisierter Gruppen hat zu einer größeren Sichtbar- und Besprechbarkeit gesellschaftlicher Vielfalt und verschiedener Formen von Diskriminierung beigetragen. Dennoch geht diese Sichtbarkeit auch mit der Gefahr höherer Gefährdung, politischen Entwicklungen gegen marginalisierte Menschen und der Instrumentalisierung von Zusammenhängen zwischen struktureller Diskriminierung und gesellschaftlichen Entwicklungen einher.

All das macht auch vor der Schule nicht halt: Während Vielfalt an Schulen oft gefeiert wird, wird beispielsweise die damit verbundene Gefahr einer dekonstruktiven Überbetonung von Unterschieden manchmal zu wenig reflektiert. So kann es passieren, dass z.B. Schüler:innen oder Lehrkräfte konsequent als „Andere“ markiert werden – etwa durch rassistische Zuschreibungen –, ohne dass bestehende Diskriminierungen ausreichend erkannt und abgebaut werden. Auch institutionelle und strukturelle Rahmenbedingungen des deutschen Schulsystems begünstigen ausschließende Strukturen und systemische Diskriminierung, indem gut gemeinte und doch problematische Entscheidungen getroffen werden, Wissen zu Diversität und Diskriminierung statt als Professionalisierungs-Muss, als Wohlfühl-Sensibilisierung thematisiert und Ziele von Chancengerechtigkeit und gleichberechtigter Teilhabe nur oberflächlich behandelt werden. Diskriminierungskritische und vielfaltsorientierte Schule und Pädagogik versucht, sowohl die Unterschiedlichkeit der Schüler:innen und Mitarbeitenden in der Schule wertzuschätzen als auch Diskriminierungen ernstzunehmen, vorzubeugen, und aufzuarbeiten, sowie bestehende Ungleichheiten zu hinterfragen – stets im Bewusstsein der Grenzen pädagogischen Handelns und dem Heterotop Schule.

Einige zentrale Fragen sind:

  • Wann sind Unterschiede zwischen Menschen, die an der Schule lernen und arbeiten, relevant und wann sollten sie keine Rolle spielen?
  • Wie und wann reproduzieren wir und andere unbeabsichtigt Ausschlüsse im Schulalltag?
  • Wie lässt sich Diskriminierung im Klassenzimmer, auf dem Schulhof, im Hort und im Lehrer:innenzimmer adressieren und verhindern sowie eine Kultur gegenseitiger Anerkennung und Wertschätzung etablieren?
  • Wie kann mit unterschiedlichen Diskriminierungsformen – insbesondere Rassismus, Ableismus, Sexismus und Queerfeindlichkeit – angemessen umgegangen werden?
  • Was bedeuten Inter- bzw. Transkulturalität und Mehrsprachigkeit in diesem Kontext für die Schule?
  • Welche Handlungsspielräume (Unterricht, Elternarbeit, Projektrahmen u.m.) haben Lehrkräfte in diesem Kontext und wo stoßen sie an strukturelle Grenzen – und wie können diese verändert werden?

 

  • Von der interkulturellen und toleranten zur transkulturellen und diskriminierungskritischen Pädagogik
  • Individuelle Möglichkeiten einer diskriminierungskritischen Pädagogik, problematische institutionelle Rahmenbedingungen und strukturelle Vorgaben und Routinen
  • Pädagogischer Umgang mit unterschiedlichen Lebensrealitäten und Diskriminierung im Klassenzimmer
  • Diversitätsorientierung und Diskriminierungskritik als Herausforderung für die ganze Schule

1. Teil: Mittwoch, der 05.11.2025

2. Teil: Freitag, der 10.12.2025

jeweils 14:00 – 18.30 Uhr

Zwischen den beiden Teilen gibt es eine Transferphase, in der Sie die Inhalte aus dem 1. Teil auf Ihre eigene schulische Praxis übertragen und im Unterricht erproben können. Im 2. Teil können Sie Ihre Erfahrungen mit anderen Teilnehmer:innen teilen, Fragen stellen und Ihre fachlichen Kenntnisse vertiefen.

Ihr Nutzen

  • Sie erlangen mehr Handlungssicherheit im Umgang mit ethnisch-nationalen, sozialen und/oder kulturellen Unterschieden der Schüler:innen, aber auch innerhalb des Kollegiums.
  • Sie erfahren mehr über die Konsequenzen von (fortwährenden) Diskriminierungen für die Betroffenen und sensibilisieren sich für reale und potentielle Diskriminierungsformen.
  • Sie gewinnen mehr Handlungssicherheit im pädagogischen Umgang mit Diskriminierung.

Beratung und Kontakt

Lehrkräftefortbildungen an der Akademie der Ruhr-Universität
Lehrkräftefortbildungen an der Akademie der Ruhr-Universität

Lecturers

Angelo Camufingo

Angelo Camufingo ist mit STUBBORN Consulting u. a. als Berater, Trainer, Coach und Supervisor in den Bereichen Diversität, Equity, Inklusion (DEI), Organisationsentwicklung, Schulentwicklung und Leadership tätig. Zuletzt Co-Leiter des KomPAD (Kompetenznetzwerk Anti-Schwarzer Rassismus) bei Each One Teach One (EOTO) e.V., ist er aktuell Policy & Advocacy Advisor bei ECCAR (European Coalition of Cities Against Racism). Er hat Englisch und Französisch auf Lehramt studiert.

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