Modular strukturierter Aufbau
- Vier zweitätige Präsenzworkshops (insgesamt acht Präsenztage) in Bochum
- Vier mehrwöchige Selbstlernphasen Unterstützung durch Lern-Management-System
- Modul 5 als Querschnittsangebot
Modul 1: Grundlagen wirksamer kirchlicher Führung
In diesem Modul steht das Führungskonzept des Kurses im Vordergrund. Es befähigt die Teilnehmenden dazu, Grundbegriffe und Funktionen von strategisch-organisationaler Führung zu benennen, vor dem Hintergrund ihrer eigenen Führungsverständnisse zu reflektieren und auf ihre eigenen Verantwortungsbereiche zu übertragen.
Modul 2: Aufgaben wirksamer kirchlicher Führung I
In diesem Modul werden die ersten drei von insgesamt sechs zentralen Führungsaufgaben behandelt. Es befähigt die Teilnehmenden dazu, Entscheidungsprozesse methodisch und transparent zu gestalten sowie getroffene Entscheidungen konsequent zu realisieren (Entscheiden), die Ziele ihrer Organisation kontextbezogen zu klären und für Zielklarheit in ihrem Verantwortungsbereich zu sorgen (Für Ziele sorgen) und die organisationalen Rahmenbedingungen so zu gestalten, dass Menschen ihren Aufgaben darin effektiv und effizient nachgehen können (Organisieren).
Modul 3: Aufgaben wirksamer kirchlicher Führung II
In diesem Modul werden die übrigen drei Führungsaufgaben trainiert. Es befähigt die Teilnehmenden dazu, Menschen zur Verantwortungsübernahme zu ermächtigen (Potenziale fördern), professionelle Kommunikation als Führungsinstrument einzusetzen (Kommunizieren) und strukturelle sowie kulturelle Faktoren der Organisation zukunftsorientiert weiterzuentwickeln (Transformieren).
Modul 4: Spiritualität wirksamer kirchlicher Führung
In diesem Modul wird der Umgang mit Führungssituationen und -aufgaben aus spiritueller Perspektive trainiert. Es befähigt die Teilnehmenden u.a. dazu, ihre eigene Führungsrolle zu reflektieren und spirituelle Kraftquellen ihres Führungshandelns zu aktivieren, um dadurch Führungsherausforderungen gekonnt zu meistern.
Modul 5: Begleitende Vertiefung wirksamer kirchlicher Führung (parallel zu 1-4)
In diesem Modul bündeln sich Reflexion- und Vertiefungsformate. Es begleitet den Kompetenzerwerb in den Modulen 1-4 auf vierfache Weise: Erstens gibt es Gelegenheit zur Vertiefung eines führungsbezogenen Themenschwerpunktes. Zweitens umfasst es die begleitende Arbeit an einem Portfolio im Sinne eines Lerntagebuchs. Drittens wird Führung anhand von konkreten Führungssituationen in einem digitalen Führungssimulator trainiert. Viertens besteht das Angebot eines spirituellen Coachings während der Kurslaufzeit.
Das zugrundegelegte Führungsverständnis in aller Kürze
Das diesem Zertifikatskurs zugrundegelegte Führungsverständnis gründet auf der systemisch informierten, organisationsbewussten Führungsforschung. Entscheidend ist: Ob Führung gelingt, hängt nicht allein am individuellen Verhalten der Führungskraft oder der Wahl des richtigen Führungsstils. Die Organisation wird als Faktor entdeckt, der maßgeblich auf den Führungserfolg einwirkt. Führung als reine Beziehungsarbeit in direkter und persönlicher Kommunikation kommt darin schnell an ihre Grenzen – trägt sogar immer wieder zur Überforderung im Führungsalltag bei.
Darum betonen wir im Schulterschluss mit der neueren Führungswissenschaft neben der direkten Führungsarbeit die Bedeutung indirekter Steuerungsformen. Führung hat für transparente Strukturen und Arbeitszusammenhänge (Aufbauorganisation), für verbindliche und verlässliche Verfahren (Ablauforganisation) sowie für Orientierung und Regeln der Kooperation und Kommunikation (Organisationskultur) zu sorgen. Mit anderen Worten: Sie verantwortet die Gestaltung der Rahmenbedingungen, innerhalb derer Menschen gemeinsam an der Erfüllung der organisationalen Aufgabe arbeiten. Das entlastet nicht nur von der individuellen Zurechnung von Führungs(miss)erfolg, sondern ist erwiesenermaßen wirksamer und schafft Raum für andere und anderes.
Eine Führungskompetenz dieser Art ist erlernbar. Sie äußert sich in der kompetenten Ausübung der Führungsaufgaben , die im Führungskreis [s. Grafik] dargestellt sind. Das Modell ist vom St. Gallener Führungsforscher Fredmund Malik inspiriert und wurde durch wichtige Erkenntnisse ergänzt.