Dein Warenkorb ist gerade leer!
Die Zukunft der öffentlichen Verwaltung
Digitalisierung, Innovation und Motivation als Schlüssel zum Wandel
Workshop an der Akademie der Ruhr-Universität beleuchtet zentrale Herausforderungen und Chancen
Am 13. Mai 2025 fand an der Akademie der Ruhr-Universität ein hochkarätig besetzter Workshop zum Thema „Zukunft der öffentlichen Verwaltung – Digitalisierung, Innovation und Change Management“ statt. Im Fokus standen drei zentrale Entwicklungsfelder, die aktuell viele Verwaltungen beschäftigen: Digitalisierung, New Work und die altersgerechte Gestaltung von Arbeit. Mit Beiträgen von Prof. Dr. Jörg Bogumil, wissenschaftlicher Leiter des berufsbegleitenden Masterstudiengangs Digitales Verwaltungsmanagement (Digitalisierung der öffentlichen Verwaltung – Umsetzungsstand und Zukunftsaufgaben), Prof. Dr. Lutz C. Kaiser (New Work: Auch ein Fall für die öffentliche Verwaltung?) und Prof. Dr. Annette Kluge, wissenschaftliche Leiterin des berufsbegleitenden Masterstudiengangs Human Resource Management (Motivation älterer Beschäftigter erhalten) bot die Veranstaltung vielfältige Perspektiven auf die Frage, wie Verwaltung zukunftsfähig bleiben kann – technologisch, kulturell und personell.
Der Workshop gliederte sich dabei in zwei Teile: Während der Vormittag durch diese drei Impulsvorträge geprägt war, bot der Nachmittag Raum für vertiefende Diskussionen in themenspezifischen Arbeitsgruppen. Auch hier brachte sich ein erweitertes Expertenteam ein: Prof. Dr. Sebastian Merkel leitete die Arbeitsgruppe Innovation und Partizipation, Prof. Dr. Lutz C. Kaiser moderierte die Diskussion zu New Work: Auch ein Fall für die öffentliche Verwaltung?, und Prof. Dr. Thorsten Behling widmete sich dem hochaktuellen Thema Künstliche Intelligenz und Datenschutz in der öffentlichen Verwaltung.
Die Vorträge am Vormittag bildeten die inhaltliche Grundlage und eröffneten drei Perspektiven, die sowohl aktuelle Herausforderungen als auch konkrete Handlungspotenziale aufzeigten. Im Folgenden werfen wir einen genaueren Blick auf die zentralen Impulse der Referierenden.
Digitalisierung – Zwischenbilanz mit deutlichem Handlungsbedarf
Prof. Dr. Jörg Bogumil zeigte anhand aktueller Studien und Nutzungserhebungen: Trotz großer politischer Anstrengungen kommt die Digitalisierung der Verwaltung nur schleppend voran. Technische Defizite, parallele analoge Prozesse und fehlende Schnittstellen zu Fachverfahren führen oft zu zusätzlichem Aufwand für Bürger*innen wie für Verwaltungsmitarbeitende.
Sein Fazit: Ohne bessere Koordination im föderalen System, konsequente E-Akten-Einführung und einheitliche Nutzerportale bleibt das Potenzial digitaler Verwaltung ungenutzt.
New Work – Mehr als ein Modetrend
„New Work ist kein Selbstzweck – sondern eine Antwort auf die Herausforderungen moderner Arbeitswelten“, betonte Prof. Dr. Lutz C. Kaiser. Agiles Arbeiten, Selbstorganisation und flexible Formen der Zusammenarbeit können auch in der öffentlichen Verwaltung zu höherer Motivation, Innovationskraft und Bürgernähe führen.
Der Wandel braucht jedoch aktive Gestaltung: durch Führung, durch Schulung und durch eine Verwaltungskultur, die Eigenverantwortung und Sinnorientierung fördert.
Motivation im Alter – Eine unterschätzte Ressource
Prof. Dr. Annette Kluge widersprach einem gängigen Vorurteil: Die Motivation älterer Beschäftigter nimmt nicht generell ab – sie verändert sich. Während in jüngeren Jahren Karriere und Wachstum im Vordergrund stehen, gewinnen mit zunehmendem Alter Sinn, Stabilität und Erfahrung an Bedeutung.
Ein „alterssensitives“ Personalmanagement, das auf Weiterbildung, Wertschätzung und passende Arbeitsbedingungen setzt, kann hier entscheidend zur Mitarbeitendenbindung und -entwicklung beitragen.
Fazit: Transformation braucht ein ganzheitliches Verständnis
Die Verwaltung der Zukunft ist mehr als digital. Sie ist agil, wertschätzend und menschenzentriert. Der Workshop hat deutlich gemacht, dass technologische Innovation, kultureller Wandel und altersgerechte Personalentwicklung keine getrennten Sphären sind, sondern ein Dreiklang, der zusammen gedacht und gestaltet werden muss.