Berufsbegleitender, weiterbildender Master an der Ruhr-Universität Bochum
Medienrealitäten verändern sich rasant. Auch religiöse Großorganisationen sind Anbieterinnen von Kommunikation und müssen sich in rasantem Tempo weiterentwickeln, um mit der Entwicklung Schritt zu halten und im Wettstreit der Meinungen und Meldungen überhaupt noch durchzudringen. Die christlichen Kirchen in Deutschland sind diesem Professionalisierungsdruck derzeit nicht gewachsen – immer weniger Mitarbeitende in der Öffentlichkeitsarbeit verfügen über einen christlichen Hintergrund, immer weniger Medien nehmen christliche Inhalte bereitwillig ab. Andererseits wird der Druck zur Produktion eigener Kampagnen und Kommunikationen immer größer. Dabei zeigt sich ein deutlicher Bedarf, der über klassischen Journalismus hinausgeht: Neben der Dokumentation und Berichterstattung geht es in der Kirchenkommunikation heute mehr und mehr um die Neugestaltung ihrer öffentlichen Beziehung. Es bedarf umfassender kirchenbezogener Public Relation. Dazu gehören Leistungen wie: Die Wiedergewinnung von positiv besetzter Aufmerksamkeit; die Verbesserung von Images und Reputation; die Positionierung kirchlicher Marken (wie Hilfswerke, Verbände, aber auch Pfarreien oder Ordensgemeinschaften); der Einsatz von Bindungsstrategien; die Performance von zentralen kirchlichen Inhalten wie den Christusfesten, den Kasualien oder Frömmigkeitsformen u.v.m. Für diese PR-Aufgaben gibt es heute noch keine kirchenspezifische Ausbildung. Bei der Produktion eigener Inhalte und bei ihrer öffentlichkeitsbezogenen Kommunikation bleiben die Kirchen aktuell hinter ihrem Potential zurück. Der Master Crossmediale Glaubenskommunikation tritt an, auf diese Bedarfslage hin einen Unterschied zu machen und die benannte Kommunikationsfähigkeit der Kirchen in ganz Deutschland zu stärken.
Zielgruppe des Masters Crossmediale Glaubenskommunikation
Der Master Crossmediale Glaubenskommunikation verfolgt das Ziel, den Kirchen ausgebildete Persönlichkeiten zu vermitteln, die theologisches Rüstzeug mit dem Handwerk von zeitgemäßer, wirkkräftiger Kommunikationsarbeit verknüpfen können. Hierfür werden theologische, gesellschaftswissenschaftliche wie auch kommunikations- und medienpraktische Inhalte vermittelt, jeweils in einem engen Veranstaltungsverbund aufeinander bezogen. Dieses Paket ist als Studiengang in Deutschland so einmalig.
Der Master Crossmediale Glaubenskommunikation richtet sich an Mitarbeiter:innen kirchlicher Einrichtungen, darunter die Pressestellen und Hautabteilungen der (Erz)-Bistümer sowie der ev. Landeskirchen, der katholischen und evangelischen Publizistik, Hilfswerke, Ordensgemeinschaften, Krankenhausgesellschaften, City- und Tourismuspastoral; Gemeindereferent:innen, Diakone, Pastoralreferent:innen; Pfarrer:innen, Pastöre, auch an Ehrenamtliche aus Pfarrverbünden, Kirchenkreisen und Beratungsgremien beider Konfessionen.
Gerüstet für die Kommunikation der Zukunft mit einem Master in Crossmedialer Glaubenskommunikation
Der Master Crossmediale Glaubenskommunikation dockt an die bestehende Forschung des Zentrums für angewandte Pastoralforschung, insbesondere des Kompetenzzentrums „Digitale religiöse Kommunikation“ und die dortige Kooperation mit Personen mit ausgewiesener Expertise im Bereich Kommunikation in Wissenschaft und Praxis an. Ein solcher Forschungsschwerpunkt mit gleichzeitiger Vernetzung in berufspraktische Felder ist in der Landschaft der deutschsprachigen katholischen Fakultäten einzigartig.
Der Master Crossmediale Glaubenskommunikation ist ein berufsbegleitender, weiterbildender und praxisorientierter Studiengang, der auf den Bedarf innerhalb der Kirchen nach kirchlicher Kommunikationskompetenz reagiert. Das Studium wird in Kooperation mit dem Zentrum für angewandte Pastoralforschung und der Akademie der Ruhr-Universität angeboten.
Der Studiengang ist akkreditiert durch AQAS.
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Die Inhalte des Masters Crossmediale Glaubenskommunikation
Der Master Crossmediale Glaubenskommunikation bearbeitet mehrere thematische Stränge, die jeweils direkt auf das Oberthema Crossmediale Glaubenskommunikation bezogen werden: Zum einen werden in jedem Semester theologische Inhalte vermittelt, dies aber jeweils mit einem Fokus auf die kommunikativen Aspekte von Theologie und Glaube. Dabei wird deutlich: Christliche Theologie ist als Reflexion auf Selbstmitteilung (Offenbarung) präzise beschreibbar. Und Kirche als Institution und Re-Präsentation dieser Selbstmitteilung kann sich nicht anders denn als Zeichen und Werkzeug von religiöser Kommunikation beschreiben. Zum anderen wird Wissen über den gesellschaftlichen Kontext, in dem sich Glaubenskommunikation heute bewegt, vermittelt: Wie lassen sich Glauben und Kommunikation in Zeiten religiöser Pluralisierung und Individualisierung vermitteln? Welche Zielgruppen kann aktuelle Glaubenskommunikation in welcher Weise ansteuern? Wie verändern digitalen Medien die Erfordernisse an zeitgemäße Glaubenskommunikation? Mit kommunikationswissenschaftlichen, konzeptionell und praktisch ausgerichteten Modulen werden drittens Grundlagen in den Bereichen der Kommunikation(splanung) und Vertiefungen im Bereich Crossmedialer und digitaler Anwendungsfelder vermittelt. Diese werden jeweils in konkreten Beispielen schon auf die Besonderheit kirchlicher und glaubensbezogener Kommunikation angewendet. Die eigenständige Arbeit an einer Kampagne bringt schließlich die Kompetenzen und Kenntnisse aus allen Modulen zusammen.
Diese grundsätzliche Struktur des Studienganges wird mit einem thematischen Schwerpunkt pro Semester gekreuzt, der allen angebotenen Veranstaltungen als Referenzpunkt und als globales Lernziel übersteht: In den ersten beiden Semestern ist dies das Thema „Gottesglaube vermitteln“, mit dem sich sowohl die theologischen Module sowohl anthropologisch wie offenbarungstheologisch auseinandersetzen als auch die gesellschaftswissenschaftlichen Module, die nach den Möglichkeiten und Kontexten der Vermittlung von Gottesglaube in Zeiten religiöser Pluralisierung fragen. Auch die kommunikationswissenschaftlichen und praktischen Module denken ihre konkreten Inhalte reflexiv wie operativ auf diese Herausforderung hin.
„Katholischsein/Evangelischsein vermitteln“ ist das Thema des zweiten Studienjahres. Hier wird in den Blick genommen, was „katholisch/evangelisch glauben“ überhaupt ausmacht, und wie Liturgie und Gottesdienst als besonders öffentlichkeitsschaffende Kommunikationsformen dazu beitragen. Der Blick auf neue mediale Wege gegenwärtiger Glaubenskommunikation und die Wechselwirkungen von Religion und Medien kontextualisiert die theologische Perspektive, indem er auf soziologischer Basis die Besonderheiten gegenwärtiger Glaubenskommunikation herausstellt. Dieser Fokus wird in den kommunikationswissenschaftlichen und medienpraktischen Modulen aufgegriffen, die sich ganz der Herausforderung crossmedialer Glaubenskommunikation widmen. Ein methodisch orientiertes Modul zur Evaluation von Kommunikationsprojekten trägt Sorge dafür, dass die vermittelten praktischen Fähigkeiten in der Planung von Kommunikation durch die abschließende Erhebung und Bewertung des Projekterfolges und die Generierung von konsekutiven Learnings abgerundet werden.
Das fünfte Semester widmet sich der Kommunikation unter den komplexen Bedingungen einer medial und religiös pluralen Moderne, die christlichen Institutionen mit neuen Herausforderungen begegnet. Die Entwicklung einer umfangreichen Kampagne als Abschlussprodukt einer Studienkohorte gibt Gelegenheit, mit Personen aus der Praxis in den Austausch zu treten, aber vor allem das Erlernte und Reflektierte in einen umfangreichen Anwendungsfall zu bringen.
Das sechste Semester schließlich gibt einerseits Raum zum Verfassen der Masterarbeit und ihrer Verteidigung. Auf wissenschaftlicher Basis können, in Abhängigkeit der Profilbildung der betreffenden Studierenden, noch einmal spezifische Herausforderungen gegenwärtiger medialer Glaubenskommunikation eruiert und eingeordnet werden.
Über das reguläre Veranstaltungsangebot hinaus finden regelmäßig Abendveranstaltungen mit prominenten Abendgästen statt, die es Ihnen ermöglichen, weitere Kontakt zu knüpfen und sich über aktuelle Themen auszutauschen.