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Lean Manager:innen
In unserer Reihe „Was macht eigentlich … ?“ stellen wir Ihnen regelmäßig Berufe und Funktionen aus der Arbeitswelt vor. Dieses Mal erklären wir Ihnen alles rund um die Lean Manager:innen, welche Aufgaben haben sie, welche Kompetenzen werden benötigt und weitere Merkmale dieser Weiterbildung.
Die Arbeit der Lean Manager:innen
„Weniger ist mehr“ – selten trifft dieses Sprichwort besser auf etwas zu als auf die Arbeit von Lean Manager:innen. Grob gesagt schauen sie sich an, wie ein Unternehmen effizienter arbeiten kann und streichen dafür unnötige Prozesse. Ziel ist dabei durch unterschiedliche Methoden eine neue Unternehmenskultur zu etablieren und durch weniger Verschwendung mehr Gewinn in jeglicher Hinsicht zu erzielen.
Verschwendung ist ein gutes Stichwort, denn Lean Manager:innen versuchen zunächst einmal die Verschwendung eines Unternehmens zu reduzieren, womit sowohl materielle als auch potentielle Verschwendung gemeint sind. Sie unterziehen Unternehmen einer kompletten Prüfung, indem sie sich sämtliche Strukturen und Arbeitsprozesse anschauen. Diese richten sie dann auf den Wertschöpfungsprozess aus, wobei sie immer die Kund:innen im Blick behalten, um deren Zufriedenheit weiter zu steigern. Sämtliche Arbeitsschritte, die nicht darauf ausgerichtet werden, kosten lediglich Zeit, Geld und gefährden den Erfolg des Unternehmens und seiner Mitarbeiter:innen. Alles was nicht dem Wertschöpfungsprozess dient, wird entweder darauf ausgerichtet oder gestrichen.
Methoden
Um dies zu schaffen muss man mit den Methoden der Lean Manager:innen vertraut sein, worunter viele unterschiedliche Arbeitsprozesse fallen. Eine abgeschlossene Liste existiert nicht, doch einige haben wir hier für Sie aufgelistet:
Kaizen umfasst den Gedanken, dass jeder sich immer und überall weiterentwickeln kann. Dabei hilft Hansei, was soviel wie „Selbstreflexion“ bedeutet, also das ständige Bewerten der eigenen Arbeit und Schlüsse daraus zu ziehen.
Der PDCA-Zyklus steht für die Arbeitsweise, die im Unternehmen verinnerlicht werden muss, um maximal effizient zu sein. Sie ist für jedes Managementsystem wichtig, „Lean“ wird sie aber erst mit der Verknüpfung der anderen Methoden. Ergänzend hierzu wirkt die 5S-Methode, welche die Arbeitsbereiche standardisiert und damit strafft, sodass sämtliche Arbeitsschritte flüssiger laufen.
Indem Toyota sagte „Wir `bauen´ gute Leute, die bauen gute Autos“ etablierten sie eine neue Methode, die 3-Mus. Diese stehen für die japanischen Begriffe Muda (Verschwendung), Muri (Überlastung) und Mura (Unausgeglichenheit). Wenn Sie sich ein anschauliches Beispiel ansehen möchten, um zu sehen wie Toyota die 3-Mus umsetzt, dann klicken sie hier.
Ebenfalls von Toyota stammt Kanban, übersetzt eine Tafel, welche die einzelnen Arbeitsprozesse sichtbar macht. So sieht jeder direkt wo Probleme liegen und die MitarbeiterInnen unterstützen sich beim Beseitigen dieser gegenseitig. Dafür benötigen Leanmanager:innen eben nur diese eine Tafel.
Die Wertstromanalyse macht die Daten- und Informationsflüsse in einem Unternehmen sichtbar. Dadurch legen die Lean ManagerInnen dar, in welchen Arbeitsschritten die Verschwendung liegt und wie die Organisation verändert werden muss, um das zu unterbinden.
Eine Methode mit der Sie nahezu täglich in Kontakt kommen ist Poka-Yoke. Sie bezeichnet praktisch die Integration von Technik in den menschlichen Alltag, um Fehler frühzeitig zu vermeiden. Ein Beispiel sind Fehler, die Ihnen beim Ausfüllen eines Online-Formulars direkt angezeigt werden. Lean ManagerInnen wenden diese Methode situationsbedingt an und helfen dem Unternehmen selbständig so zu verfahren.
Eine Methode sticht hervor
Weitere Methoden sind beispielsweise der A3-Report, 8D-Bericht, Gemba, OEE und viele weitere. Wichtig ist dabei, dass nicht nur die Lean ManagerInnen diese Methoden kennen, sondern sie sind dafür verantwortlich, dass die Lean-Methoden im Unternehmen langfristig ankommen. Sie müssen diese dort verankern und garantieren langfristigen Erfolg.
Eine Methode, die jedoch hervorsticht, ist Six Sigma. Lean Manager:innen arbeiten mit mehreren Methoden, die sich eher auf das große Ganze konzentrieren und Fähigkeiten vermitteln, die leichter dauerhaft zu verankern sind. Six Sigma ergänzt dies nun, denn diese Methode ist sehr viel feinfühliger. Sie berechnet äußerst präzise, wo Unternehmen wieviel Material und Zeit verschwenden. Daher gibt es auch eine Weiterbildung, die sozusagen ein Upgrade darstellt, nämlich die Lean Six Sigma Manager:innen.
Anwendungsformen
Lean Manager:innen zeichnen sich dadurch aus, dass Sie prinzipiell für alles infrage kommen. Dafür gibt es unterschiedliche Ausbildungen, die Sie auf einen Bereich spezialisieren.
Der Lean Expert in Production fokussiert sich, wie der Name schon sagt, auf die Produktion, indem er vor allem Wertströme analysiert und Schwerpunkte, wie die Digitalisierung von Arbeitsprozessen, umsetzt.
Der Lean Expert in Administration arbeitet sehr viel kundenzentrierter. In dessen Fokus stehen Informationsflüsse, sodass er eher im indirekten Bereich des Unternehmens anzusiedeln ist.
Zum Schluss gibt es noch den Lean Expert in Development, der sich um die Forschung und Entwicklung kümmert. Hierbei setzt er darauf arbeitshemmende Mittel zu beseitigen, damit besser und schneller Ergebnisse zustande kommen. Er verkürzt also die Zeit, die zwischen der Entwicklung eines Produktes und dessen Markteintritt liegt.
Sind Sie vielleicht eine/r der nächsten Lean Manager:innen?
Die meisten Lean Manager:innen kommen aus dem Produktionsmanagement, sind Ingenieur:innen oder ausgebildete Wirtschafts- beziehungsweise Betriebswissenschaftler:innen. Allerdings gibt es auch einige Personen aus dem Projektmanagement oder dem Personalwesen, die sich zu Lean ManagerInnen weiterbilden. Kommen Sie auch aus solch einer oder einer ähnlichen Branche?
Das Durchschnittsgehalt liegt bei 56.000 Euro, doch variiert je nach Unternehmen und Erfahrung, früh anfangen lohnt sich also.
Wenn Sie noch weitere Informationen benötigen schauen Sie sich doch einfach unsere Angebote an und lassen Sie sich ausbilden. Wir freuen uns, wenn wir Ihnen ein solches Zertifikat ausstellen können.